Hormontherapie in der Menopause könnte Diabetes-Risiko senken

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 19.09.2024 - 11:26

Die Wechseljahre sind für viele Frauen mit körperlichen Herausforderungen verbunden. Eine der Gefahren ist die Insulinresistenz wegen sinkendem Östrogenspiegel.

Frau, mittleres Alter, Porträt
Das Risiko für die Zuckerkrankheit steigt in der Menopause. Eine Hormontherapie könnte helfen. - Depositphotos

Bei einer Insulinresistenz reagiert der Körper weniger empfindlich auf das blutzuckerregulierende Hormon. Dies gilt als ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko und kann im schlimmsten Fall zu Typ-2-Diabetes oder metabolischen Störungen führen.

Frauen in den Wechseljahren gelten als besonders gefährdet: Der Rückgang des weiblichen Sexualhormons Östrogen während dieser Übergangsphase führt dazu, dass ihr Körper weniger gut auf Insulin anspricht.

Doch neueste Forschungsergebnisse könnten einen Hoffnungsschimmer am Horizont bieten.

Hormontherapie als Lösung für Diabetesgefahr?

Bisherige Studien, die den möglichen positiven Effekt einer Hormontherapie auf die Insulinresistenz untersuchten, lieferten uneinheitliche Ergebnisse. Doch eine aktuelle Meta-Analyse – eine umfassende Auswertung von 17 einzigartigen randomisierten, kontrollierten Studien mit mehr als 29'000 Teilnehmerinnen zwischen 1998 und 2024 – kommt zu einem anderen Schluss:

Frau, Diabetes
Die Studie könnten neue Schritte bei der Hormontherapie bewirken. - Depositphotos

Die Datenanalyse deutet darauf hin, dass eine Hormontherapie tatsächlich dazu beitragen kann, die Insulinempfindlichkeit bei postmenopausalen Frauen zu verbessern. Laut der Forscher könne die Therapie die Insulinresistenz bei gesunden postmenopausalen Frauen ohne metabolische Erkrankungen signifikant reduzieren.

Die Ergebnisse werden auf der Jahrestagung 2024 der Menopause Society in Chicago vorgestellt.

Gute Aussagekraft dank hoher Teilnehmerzahl

Insgesamt nahmen an den 17 verschiedenen Studien über 15'000 Frauen teil, denen entweder Östrogen allein oder in Kombination mit Progestogen verabreicht wurde. Weitere 14'000 Teilnehmerinnen gehörten einer Kontrollgruppe an, die eine Placebo-Behandlung erhielt.

Hitzewallung, Frau
Gegen Hitzewallungen haben sich Hormontherapien bereits als wirksam erwiesen. - Depositphotos

Die Altersspanne der Teilnehmerinnen lag zwischen 47 und 75 Jahren. Die Behandlungsdauer variierte von acht Wochen bis zu zwei Jahren. Nach Auswertung der Daten zeigte sich eindeutig, dass die Hormontherapie – sowohl oral als auch transdermal (über Pflaster) verabreicht – bei gesunden postmenopausalen Frauen zu einem normalen Zuckerstoffwechsel beiträgt.

Bekannt war laut Medizinern, dass eine Hormontherapie andere Symptome wie beispielsweise Hitzewallungen, die oftmals während der Menopause auftauchen, reduzieren kann. Durch die neuen Studienerkenntnisse könnte der Behandlungsansatz in Zukunft weiter an Relevanz gewinnen.

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