Schlafprobleme während der Periode – das hilft

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Dieses Ziehen im Unterleib, das einen nicht zur Ruhe kommen lässt: ein typisches Nebenprodukt der weiblichen Periode. Wir geben Tipps, wieder besser zu schlafen

Frau mit Periodenschmerzen auf einem Bett
Nächte, in denen die Periode den Schlaf unterbricht, kennen viele Frauen nur zu gut - Depositphotos

Sie fühlen sich zerschlagen, können trotzdem nicht schlafen, sie frösteln, empfinden Ziehen und Pochen bis Schmerzen im Unterleib und schwitzen ohne ersichtlichen (anderen) Grund. Diese Probleme kennen Frauen nur zu gut: typische Begleiterscheinungen der Periode.

Mit Blick aufs Schlafen kennen wir heute nachhaltige Lösungen.

Warum es zu den Beschwerden kommt

Progesteron ist ein Hormon, das in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung gebildet wird und die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Neben seiner wichtigen Funktion im Zyklus wirkt Progesteron beruhigend auf das Nervensystem und fördert den Schlaf.

Frau mit Schmerzen fasst sich an den Bauch, Periode, Unterbauchschmerzen
Hormonschwankungen bringen das innere Gleichgewicht und damit den Schlafrhythmus durcheinander. - Depositphotos

Mit Beginn der Periode fällt der Progesteronspiegel stark ab, wodurch die schlaffördernde Wirkung verloren geht. Gleichzeitig sinkt auch der Spiegel des Östrogens, das für tiefe und erholsame Schlafphasen wichtig ist.

Diese hormonellen Veränderungen führen dazu, dass das Einschlafen schwerer fällt und die Nacht unruhiger verläuft. Zudem bringen die Schwankungen die Körpertemperatur aus dem Gleichgewicht, was Hitzewallungen oder Frösteln verursachen kann.

Schmerzen, die den Schlaf unterbrechen

Unterleibskrämpfe sind eine der Hauptursachen für nächtliches Erwachen während der Periode. Ausgelöst werden sie durch hormonähnliche Substanzen mit dem Namen «Prostaglandine», speziell starke Gebärmutterkontraktionen und Entzündungen.

Die Schmerzempfindlichkeit der betroffenen Frauen steigt spürbar und es fällt ihnen schwer, eine bequeme Schlafposition zu finden. Doch nicht nur physische Schmerzen rauben Ihnen in der Nacht den Schlaf, denn: Schmerzen führen auch zu psychischer Belastung.

Ihr Körper schüttet vermehrt Cortisol aus, das wiederum hemmt den schlaffördernden Botenstoff Melatonin. Oft entsteht schnell ein Teufelskreis, bei dem die Befürchtung, dass Beschwerden auftreten könnten, das Einschlafen umso mehr erschwert.

Praktische Schritte für erholsame Nächte

Schmerzmittel wirken am besten, wenn sie rechtzeitig vor dem Schlafengehen eingenommen werden, um die Entzündungsprozesse zu dämpfen. Wärme auf dem Unterbauch entspannt zudem die Muskulatur und lindert Menstruationskrämpfe spürbar – ein Wärmekissen oder Kirschkernkissen sind dafür ideal.

Frau schläft im Bett
Nicht nur Schmerzmittel sind hilfreich. Eine kühle Raumtemperatur und atmungsaktive Bettwäsche sorgen für angenehmen Schlafkomfort. - Depositphotos

Magnesium am Abend beruhigt die Nerven und entspannt die Muskulatur, was Beschwerden mindert. Eine kühle Raumtemperatur von 16 bis 18 Grad und atmungsaktive Bettwäsche helfen, Schweissausbrüche zu reduzieren und sorgen so für mehr Komfort in der Nacht.

Zudem hilft es, eine feste Schlafroutine zu pflegen und Ablenkungen wie Smartphone oder Bildschirmlicht vor dem Einschlafen zu vermeiden. Wenn die Beschwerden trotz dieser Massnahmen stark und regelmässig auftreten, ist eine ärztliche Abklärung wichtig.

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