Wie dichtes Brustgewebe das Brustkrebsrisiko erhöhen kann
Eine «dichte» Brust hat ein erhöhtes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Was das bedeutet und warum regelmässige Kontrollen wichtig sind, erfahren Sie hier.
Dichtes Brustgewebe ist mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Brustkrebs verbunden und kann es Ärzten erschweren, in Mammografien abnormale Wucherungen zu erkennen.
Doch was bedeutet es eigentlich, dichtes Brustgewebe zu haben? Und warum ist es wichtig, darüber Bescheid zu wissen?
Wie äussert sich dichtes Brustgewebe?
Normalerweise besteht die weibliche Brust aus einer Mischung aus dichtem und lockerem Gewebe. Das dichte Gewebe macht das Drüsen- und Bindegewebe aus, das nicht-dichte Gewebe ist das Fettgewebe.
Frauen mit einer dichten Brust haben also einen grossen Anteil an Drüsen- und Bindegewebe, im Gegensatz dazu aber einen geringen Fettanteil.
Was ein dichtes Brustgewebe mit erhöhtem Brustkrebsrisiko zu tun hat
Dichte Brüste sind normal – fast jede zweite Frau über 40 hat sie. Im Durchschnitt nimmt die Dichte jedoch mit dem Alter ab. Asiatische Frauen haben häufiger dichtere Brüste als Frauen anderer Ethnien.
Die Dichte des Brustgewebes ist nur einer von vielen Risikofaktoren für Brustkrebs. Forscher versuchen noch immer, den genauen Zusammenhang zwischen dichten Brüsten und Krebs zu verstehen.
Ein höherer Anteil an Drüsengewebe könnte einfach mehr Möglichkeiten für abnormales Zellwachstum bieten.
Regelmässige Kontrolle durch Mammografie
Ein Radiologe bestimmt die Dichte der Brust anhand einer Mammografie. Festeres Gewebe erscheint dabei weiss, je mehr Weiss also zu sehen ist, desto dichter sind die Brüste.
Ärzte verwenden die BI-RADS-Klassifikation (Breast Imaging Reporting and Data System) zur Interpretation und Berichterstattung standardisierter Mammografiebefunde. Es gibt vier Kategorien von A bis D – Frauen in den Kategorien C und D gelten dabei als «dicht».
Wie läuft eine Mammografie ab?
Ab dem 50. Lebensjahr steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. In vielen Kantonen werden Frauen zweimal im Jahr zu einem Screening eingeladen.
Bei dem Screening wird die Brust, jeweils waagerecht und senkrecht, zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt. Dabei wird ein wenig Druck ausgeübt.
Mittels Röntgenstrahlen wird die Brust nun durchleuchtet. Meist findet die Untersuchung in der Röntgenabteilung im Spital statt.
Forschungsfortschritte: Bessere Erkennung bei dichtem Gewebe
Dichte Brüste stellen eine Herausforderung dar, wenn es um Standard-Mammografien geht. Experten sind sich jedoch nicht einig darüber, welche zusätzlichen Tests durchgeführt werden sollten.
Zur Lösung dieses Problems testen Forscher neue Screening-Technologien wie kontrastverstärkte Mammografie (CEM) und Molekulare Brustbildgebung (MBI). Sie versprechen eine verbesserte Krebserkennung bei gleichzeitig reduzierten Fehlalarmen.
Regelmässige Kontrollen schaffen mehr Klarheit
Es gibt viele Überlegungen, wenn es um die Früherkennung von Brustkrebs geht. Die Beschaffenheit des Brustgewebes des nur einer davon.
Frauen ist daher zu empfehlen, regelmässig zur Vorsorgeuntersuchung zu gehen und die Beschaffenheit des eigenen Gewebes abzuklären.