Ihr Kind leidet unter RSV? So können Sie helfen
Verstopftes Näschen, Husten und Atemprobleme – manchmal steckt mehr dahinter als «nur» eine Erkältung. Viele Babys und Kleinkinder infizieren sich mit RSV.

Als Eltern wünschen Sie sich nichts sehnlicher, als Ihr Kind gesund und glücklich zu sehen. Doch manchmal schleicht sich ein ungebetener Gast ein – das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV.
Plötzlich hustet Ihr kleiner Schatz, atmet schwer und fühlt sich fiebrig an. Die Sorge wächst, und Sie fragen sich: «Was kann ich tun?»
Seien Sie versichert, Sie sind nicht allein: Viele Eltern stehen vor ähnlichen Herausforderungen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über RSV und wie Sie Ihrem Kind bestmöglich helfen können.
Was ist RSV?
Das Respiratorische Synzytial-Virus ist ein häufiger Erreger von Atemwegsinfektionen, der besonders bei Säuglingen und Kleinkindern Probleme verursachen kann. Das hochansteckende Virus verbreitet sich über Tröpfchen beim Husten, Niesen und Sprechen sowie über kontaminierte Oberflächen.

Bis zu 70 Prozent der Säuglinge identifizieren sich im ersten Lebensjahr damit; bis zum zweiten Lebensjahr haben fast alle Kinder Kontakt mit dem Virus gehabt. Die RSV-Saison erstreckt sich typischerweise von November bis April, wobei in dieser Zeit die Infektionsraten am höchsten sind.
Es ist wichtig zu wissen, dass eine durchgemachte RSV-Infektion keinen lebenslangen Schutz bietet. Reinfektionen können jährlich auftreten, verlaufen aber bei älteren Kindern und Erwachsenen in der Regel milder.
Virus erkennen: Diese Symptome sind möglich
Bei einer RSV-Infektion können verschiedene Symptome auftreten, die je nach Alter und Schwere der Erkrankung variieren. Häufige Anzeichen bei Säuglingen und Kleinkindern sind Husten, Halsschmerzen, Fieber und Schnupfen. Achten Sie auch auf diese Symptome:
- Schnelles, angestrengtes Atmen
- Kraftlosigkeit und Erschöpfung

- Atempausen (Apnoe), besonders bei Säuglingen unter sechs Monaten
- Kühle Finger und Hände
In schwereren Fällen kann es zu schnellem, angestrengtem Atmen, Kraftlosigkeit und blasser Hautfarbe kommen. Bei älteren Kindern und Erwachsenen äussert sich die Infektion oft als langanhaltender, trockener Husten, begleitet von Schnupfen und leichtem Fieber.
Der Weg zur Diagnose
Die Diagnose einer RSV-Infektion erfolgt durch einen Erregernachweis, da das klinische Bild allein nicht ausreicht. Ärzte entnehmen dafür Proben aus dem Nasen-Rachen-Raum, wie Nasopharyngealsekret oder Abstriche.
Der zuverlässigste Nachweis erfolgt mittels PCR (Polymerase-Kettenreaktion), die das Virus-Erbgut selbst bei geringer Viruslast nachweisen kann. Multiplex-PCR-Tests können gleichzeitig mehrere Atemwegserreger identifizieren, was die Differenzialdiagnostik erleichtert.

Antigen-Schnelltests bieten eine schnellere, aber weniger sensitive Alternative zur PCR. Ihre Zuverlässigkeit variiert je nach Alter des Patienten und Saison, weshalb negative Ergebnisse oft durch PCR bestätigt werden sollten.
So helfen Sie Ihrem Kind
Um Ihrem Kind bei einer RSV-Infektion zu helfen, sollten Sie auf ausreichende Ruhe und Flüssigkeitszufuhr achten. Verwenden Sie Nasensprays mit Kochsalzlösung, um die Nase freizuhalten, besonders bei kleinen Kindern.
Fiebersenkende Mittel und altersgerechte Medikamente gegen Halsschmerzen versprechen ebenfalls Linderung. Beobachten Sie Ihr Kind genau und suchen Sie bei Verschlechterung der Symptome oder gar Atemnot umgehend ärztliche Hilfe auf.

Bei schweren Verläufen kann ein Krankenhausaufenthalt mit Sauerstoffgabe oder sogar mechanischer Beatmung notwendig werden. Die Inhalation von Kochsalzlösung hat sich ansonsten in der Praxis bewährt und kann zur Linderung der Symptome beitragen.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Zur Vorbeugung einer RSV-Infektion empfehlen Experten eine passive Immunisierung für Neugeborene und Säuglinge vor oder in ihrer ersten RSV-Saison. Achten Sie auf gute Hygiene, insbesondere regelmässiges Händewaschen, um die Übertragung des Virus zu reduzieren.
Die Inhalation von Kochsalzlösung kann nicht nur zur Behandlung, sondern auch präventiv eingesetzt werden. Bei Unsicherheiten oder Fragen zur Behandlung Ihres Kindes zögern Sie nicht, Ihren Kinderarzt zu konsultieren.