Hernien: Wie Leistenbrüche sich bei Männern und Frauen unterscheiden
Hernien betreffen sowohl Männer als auch Frauen. Die Symptome aber können sich deutlich unterscheiden.

Leistenbrüche, medizinisch als Hernien bekannt, sind ein weit verbreitetes Phänomen. Sie entstehen, wenn Gewebe oder Organe durch eine Schwachstelle im umgebenden Muskel- oder Bindegewebe drücken.
Das Ergebnis ist oft Unbehagen oder auffällige Auswölbungen. Wussten Sie schon, dass sich diese Symptome zwischen den Geschlechtern unterscheiden können?
Anatomie und Häufigkeit
Hernien zeigen sich bei Frauen manchmal anders als bei Männern. Das liegt an anatomischen Unterschieden und der Art von Hernien, die am häufigsten auftreten.

Es gibt verschiedene Arten von Hernien, etwa Leisten-, Oberschenkel-, Nabel- und Zwerchfellhernien ‒ mit jeweils eigenen charakteristischen Symptomen. Frauen haben oft subtile Anzeichen, was die Diagnose erschwert.
Männer hingegen erleben häufig klassische Symptome. Es zeigen sich eine deutliche Wölbung in der Leiste und Schmerzen beim Heben von Lasten, Husten oder Stehen.
Häufigste Formen von Brüchen
Männer neigen dazu, mehr Leistenbrüche zu entwickeln, während Frauen ein erhöhtes Risiko für Bauchwandbrüche haben. Die frühzeitige Identifizierung dieser unterschiedlichen Bruchformen hilft, die passende Behandlung einzuleiten.
Leistenbrüche entstehen übrigens, wenn Gewebe durch eine Schwachstelle in der unteren Bauchwand oder Leistengegend drückt. Dabei handelt es sich oft um einen Teil des Darms.
Sie kommen bei Männern häufiger vor, weil der Hodenabstieg während der Entwicklung eine Schwachstelle in der Leistengegend hinterlässt.
Wie erfolgt die Behandlung?
Leistenbrüche werden in der Regel operativ behandelt, um die Bruchstelle zu verschliessen und eine erneute Ausstülpung zu verhindern. Bei Männern erfolgt die Operation oft über einen kleinen Schnitt in der Leistengegend, um den Bruch zu reparieren und gegebenenfalls den Hoden in die richtige Position zu bringen.

Bei Frauen ist der Eingriff ebenfalls notwendig, jedoch variiert die Technik je nach Lage des Bruchs. In den meisten Fällen wird die Operation unter örtlicher Betäubung durchgeführt. In schwereren Fällen ist womöglich eine Vollnarkose erforderlich.
Nach der Behandlung ist eine Schonzeit von mehreren Wochen wichtig, um den Heilungsprozess zu fördern und Komplikationen zu vermeiden. In einigen Fällen wird ein Netz eingesetzt, um die Bauchwand zu stabilisieren und das Risiko eines erneuten Bruchs zu minimieren.