Juckt Hautkrebs wirklich? Das sollten Sie wissen

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Manchmal juckt ein Muttermal oder eine Hautstelle. Wann ist das harmlos, wann ein ernstes Anzeichen?

Person kratzt sich am Arm
Schon kleine Hautveränderungen können Hinweise auf Hautkrebs sein – Juckreiz ist nur eines von mehreren Warnzeichen. - Depositphotos

Ein leichtes Kribbeln auf der Haut wird oft abgetan. Wenn ein Fleck, ein Muttermal oder eine wunde Stelle immer wieder juckt, sollten Sie allerdings genauer hinsehen.

Hautkrebs zählt zu den häufigsten Krebsarten weltweit ‒ und Juckreiz ist eines der möglichen Symptome Auffällig: Häufig tritt er erst auf, nachdem sich eine Hautveränderung gebildet hat.

Genau deswegen ist es wichtig, auch kleinste Signale bewusst wahrzunehmen.

Wenn die Haut aus anderen Gründen juckt

Zunächst einmal: Nicht immer steckt Krebs hinter dem Symptom. Trockene Luft, Ekzeme, Schuppenflechte oder Insektenstiche führen viel häufiger zu Juckreiz.

Frau mit Juckreiz am Hals
Keine Panik: Nicht jedes Jucken deutet gleich auf Hautkrebs hin. Ein Arztbesuch bringt im Zweifel Gewissheit. - Depositphotos

Auch Hautreaktionen auf Parfum, Metalle oder Waschmittel können dahinterstecken. Wer allerdings ein wiederkehrendes Jucken an derselben auffälligen Hautstelle bemerkt, sollte der Sache auf den Grund gehen.

Ein Facharztbesuch bringt Sicherheit und, falls nötig, zeitnahe Behandlung.

Warum es zu Juckreiz kommt

Hautkrebs kann eine Entzündung in den obersten Hautschichten auslösen. Dieses entzündete Gewebe gibt Reize weiter, die als Jucken empfunden werden.

Interessant ist: Die Schwere des Krebses steht nicht in direktem Zusammenhang mit der Intensität des Juckreizes.

Je weiter sich der Krebs in die Haut ausbreitet (also je «tiefer» der Tumor wächst), verändert sich das Symptom: Statt Jucken treten eher Schmerzen auf.

Welche Hautkrebsarten jucken häufiger?

Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome, beides Formen des sogenannten Weissen Hautkrebses, werden oft mit Juckreiz verbunden.

Bei Basalzellkarzinomen verspüren über 30 Prozent der Betroffenen regelmässig Jucken, teils dauerhaft. Beim Plattenepithelkarzinom berichten Studien von fast 40 Prozent Betroffenen mit diesem Symptom.

Melanome, die aggressivere Form, als Schwarzer Hautkrebs bekannt, werden im Allgemeinen seltener von Juckreiz begleitet. Ausgeschlossen wird dieser als Symptom jedoch nicht.

Andere mögliche Symptome beachten

Bevor Hautkrebs juckt, lassen sich oft sichtbare Veränderungen erkennen. Dazu zählen rötliche, raue Stellen, glänzende Knötchen, wuchernde Wunden oder Muttermale, also Ansammlungen von Pigmentflecken in der oberen Hautschicht, die ihre Form oder Farbe ändern.

Dermatologische Untersuchung, Lupe
Auffällige Veränderungen sollten Betroffene dermatologisch abklären lassen. - Depositphotos

Offene Stellen, die nicht heilen, oder Hautbereiche, die unerwartet bluten, sind ebenfalls Warnhinweise. Manche Patienten leiden nach eigenen Angaben zusätzlich unter Stechen, Brennen oder Kribbeln.

In Kombination mit Juckreiz erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ärztlicher Rat nötig ist.

So lässt sich das Jucken lindern

Bis zur Abklärung durch den Hautarzt helfen einfache Mittel, um den Juckreiz zu lindern. Legen Sie ein kühles Tuch auf die betroffenen Stelle oder, statt zu kratzen, üben Sie leichten Druck auf die Stelle aus.

Trinken Sie ausreichend Wasser und nutzen Sie eine milde Feuchtigkeitscreme zur Pflege Ihrer Haut, das stärkt langfristig Ihre Hautbarriere. Reizstoffe wie stark parfümierte Produkte oder heisses Wasser sollten Sie dagegen vermeiden, diese verschlimmern den Zustand oft.

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