Krebstherapie: Wohlstand entscheidet über Behandlungserfolge
Es ist eine traurige Statistik: Menschen in ärmeren Ländern haben deutlich schlechtere Chancen, Krebs zu besiegen.
Die Überlebenschancen bei einer Krebserkrankung steigen weltweit, doch der finanzielle Status eines Landes spielt eine bedeutende Rolle in diesem Fortschritt.
Dies ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie, die Daten aus 183 Ländern im Zeitraum von 2000 bis 2019 analysiert hat.
Globale Ziele zur Bekämpfung von Krebs – ein unerreichbarer Traum?
Die Vereinten Nationen haben sich zum Ziel gesetzt, nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs bis 2030 erheblich zu reduzieren. Derzeit scheint man aber weit davon entfernt zu sein, dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen.
Fakt ist, dass nichtübertragbare Erkrankungen weltweit für drei Viertel aller vorzeitigen Todesfälle verantwortlich sind. Sie stellen somit eine ernsthafte globale Gesundheitsbedrohung dar.
An erster Stelle der häufigsten Todesursachen stehen Herzerkrankungen. Aber auch Krebs fordert jährlich viele Todesopfer.
Wissenschaftliche Durchbrüche im Kampf gegen den Krebs
Eine Studie, die kürzlich im Fachblatt «The Lancet Oncology» veröffentlicht wurde und von der Weltgesundheitsorganisation WHO finanziert wurde, zeigt positive Trends auf. Die Sterberate bei Krebs sank in 75 Prozent der untersuchten Länder über alle Einkommensstufen hinweg.
Allerdings werden voraussichtlich nur acht Länder das gesteckte Ziel erreichen und die Mortalität durch alle Arten von Krebs um ein Drittel reduzieren.
Grosses Gefälle zwischen Arm und Reich
Die Studie offenbart auch eine klaffende Lücke zwischen den reichen und ärmeren Ländern. Wohlhabendere Nationen verzeichnen einen stärkeren Rückgang der vorzeitigen Sterblichkeit als die weniger wohlhabenden.
Es besteht also dringender Handlungsbedarf, um Menschen in sogenannten Entwicklungsländern sowie sozial benachteiligte Gruppen zu erreichen.
Prävention als entscheidender Faktor
Eine weitere in den USA durchgeführte Studie zeigt: Fast die Hälfte aller Krebsfälle und Todesfälle könnten vermieden werden, wenn Menschen gesünder leben würden.
Rauchen steht dabei an erster Stelle der beeinflussbaren Risikofaktoren. Tabakkonsum ist die Ursache für 20 Prozent aller Krebsfälle und 30 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle in den USA.
Durch eine bessere gesundheitliche Aufklärung könnten die Zahlen der Krebserkrankungen weltweit noch einmal deutlich reduziert werden. Viel Leid liesse sich so vermeiden.