Wie Ihre Familiengeschichte Ihr Krebsrisiko beeinflusst
Manche Krebsarten haben eine genetische Komponente und können von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden. Mehr dazu, hier.
Medizinische Fortschritte und Technologien revolutionieren heute das Gesundheitswesen. Doch die Familienanamnese spielt immer noch eine entscheidende Rolle bei der Bewertung des Risikos für erbliche Krebserkrankungen.
Bei Ihrem nächsten grossen Familientreffen könnte es sich also lohnen, über vergangene Krebsdiagnosen innerhalb Ihrer Familie zu sprechen.
Wissenschaftler, die Muster von Krebserkrankungen in Familien untersuchen, betonen den Wert dieser Informationen. Sie helfen uns zu verstehen, wie genetische Veränderungen oder Mutationen zur Entstehung von Krebs beitragen können.
Erblicher versus spontaner Krebs: Was ist der Unterschied?
Nicht alle genetischen Veränderungen sind vererbbar. Ein Grossteil entsteht spontan oder wird durch Umweltfaktoren ausgelöst.
Aber auch wenn eine Familie ein Gen trägt, das mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für bestimmte Arten von Krebs verbunden ist: Dies bedeutet nicht zwangsläufig eine Garantie dafür, zu erkranken, sondern ein erhöhtes Risiko.
Besonders deutlich wird dieses bei jüngeren Patienten: So weist eine Darmkrebsdiagnose mit 35 stärker auf einen erblichen Faktor hin als eine Diagnose im Alter von 85 Jahren.
Von BRCA bis RET: Bekannte Erbkrankheiten und ihre Risiken
Es gibt eine Reihe bekannter genetischer Mutationen, die zu erblichen Krebsarten führen können. Dazu gehören unter anderem BRCA1 oder BRCA2, welche das Risiko für Brust-, Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata- und Hautkrebs erhöhen.
Mutationen in den Genen MLH1, MSH2, MSH6, PMS2 und EPCAM verursachen das Lynch-Syndrom. Das ist eine Krankheit mit erhöhtem Risiko für Darm- und Gebärmutterkrebs sowie andere Krebsarten wie Magen-, Bauchspeicheldrüsen- oder Gehirnkrebs.
Familiäre versus erbliche Krebserkrankungen
Es besteht ein Unterschied zwischen familiären und erblichen Krebserkrankungen. Familiärer Krebs bezeichnet Fälle, bei denen mehr Mitglieder einer Familie an bestimmten Arten von Krebs erkranken, als statistisch erwartet wird.
Die Gründe dafür sind jedoch unklar. Sowohl genetische als auch Lebensstilfaktoren könnten dazu beitragen.
Erblicher Krebs hingegen betrifft Familien, bei denen eine spezifische genetische Ursache identifiziert wurde. Kinder von Eltern mit einer solchen Mutation haben eine 50-prozentige Chance, diese ebenfalls zu tragen.