Wie lange dauern Migräneanfälle wirklich?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 11.04.2024 - 15:45

Ein intensiver Migräneanfall, auch als «Trigger» bekannt, ist eine Qual. Betroffene sehnen dabei das Ende des Anfalls herbei. Aber wann ist damit zu rechnen?

Frau mit Kopfschmerzen
Mirgäne verursacht intensive Kopfschmerzen. - Depositphotos

Der Kopf brummt, Sie verspüren Übelkeit und Sie wollen, dass es aufhört: Migräne verursacht einen Schmerz, der vielen das Gefühl gibt, als würde er nie wieder enden.

Wir klären Sie darüber auf, wann eine durchschnittliche Migräneattacke überstanden ist.

Dauer eines Migräneanfalls

Eine genaue Vorhersage der Dauer eines individuellen Migräneanfalls ist nicht möglich. Im Durchschnitt hält eine Attacke zwischen 4 und 72 Stunden an.

Das bedeutet, dass sie sich manchmal sogar über quälende drei Tage erstreckt. In einer Vorwarnphase geben unspezifische Symptome wie Müdigkeit und Stimmungsschwankungen erste Hinweise darauf, dass möglicherweise ein Anfall naht.

Danach kommt es bei einigen Betroffenen zur sogenannten Aura-Phase, in der sie seltsame Flecken und Blitze sehen. Die Symptome dieser Phase halten in der Regel zwischen fünf Minuten und einer Stunde an.

Hauptphase der Migräneattacke

Wenn pochende oder pulsierende Schmerzen im Kopf, Appetitlosigkeit sowie Berührungs-, Lärm- und Lichtempfindlichkeit eintreten, befinden sich Betroffene in der Hauptphase. Die Migräneattacke kann jetzt so intensiv sein, dass Alltagsaktivitäten nicht mehr ausgeführt werden können.

Mann auf Sofa mit Kopschmerzen
Bis zu 72 Stunden kann eine Migräneattacke andauern. - Depositphotos

Sobald die stärkeren Symptome nachlassen, setzt mit der Zeit eine Art Erholungsphase ein, in der Betroffene langsam Erleichterung verspüren. Es wird vermutet, dass Schlaf eine wichtige Rolle bei der Auflösung von Symptomen spielt und den Übergang zur Erholungsphase unterstützt.

«Migräne-Hangover»: Die Nachwirkungen

Nach diesem schlimmsten Teil kann die nächste Phase mit einer Vielzahl von Symptomen einhergehen. Sie wird oft als «Hangover» bezeichnet und dauert manchmal ein oder zwei Tage an.

Dabei kommt es etwa zu Erschöpfung, Müdigkeit, Verwirrtheit oder Schwäche. Zudem können Stimmungsschwankungen auftreten.

Wer zuvor keinen Appetit hatte, verspürt nach der akuten Phase ausserdem oftmals starken Hunger. Die Symptome sind demnach vielfältig.

Linderung finden: Das hilft

Wenn Sie häufig unter Migräne leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt über vorausschauende Massnahmen sprechen. Einige verschreibungspflichtige Medikamentenkombinationen beugen zukünftigen Angriffen vor.

Medikamente, Tabletten, Wasserglas
Um Migräneschmerzen zu lindern, erhalten Betroffene spezielle Medikamente. - Depositphotos

Dazu gehören Antikonvulsiva (Medikamente gegen Krampfanfälle), Antidepressiva, Calciumkanal- und Betablocker sowie CGRP-Antagonisten. Diese hemmen spezielle Botenstoffe im Gehirn und können so die Häufigkeit von Kopfschmerzanfällen reduzieren.

Für schwere Migräneattacken kann Ihr Arzt stärkere Schmerzmittel wie Ergotamin, Opioide oder Triptane sowie Medikamente gegen Übelkeit verschreiben.

Natürliche Hausmittel gegen Migräne

Es gibt überdies einige wirksame Methoden, die ohne Medikamente Abhilfe schaffen. Vermeiden Sie zum Beispiel grelles Licht und laute Geräusche.

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort, dimmen Sie die Lichter und versuchen Sie, sich zu entspannen. Trinken ist ebenfalls wichtig, vor allem während einer Migräneattacke.

Auch ätherische Öle, etwa Lavendel oder Pfefferminze, haben oft eine beruhigende Wirkung.

Wann sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen?

Sollten Ihre Symptome länger als 72 Stunden andauern oder nach einer Kopfverletzung auftreten, suchen Sie bitte sofort einen Arzt auf. Bei häufigen Migräneanfällen ist ein Gespräch mit Ihrem Arzt sinnvoll, um einen Behandlungsplan zu erarbeiten.

Frau mit Kopfschmerzen am Lenkrad im Auto
Vorsicht: Während einer akuten Migräneattacke sollten Betroffene aus Sicherheitsgründen kein Fahrzeug steuern. - Depositphotos

Sofern verschriebene Medikamente keine Wirkung zeigen, sollten Sie ebenfalls Ihren Arzt konsultieren. Wichtig ist, bei akuten Anfällen besser nicht Auto zu fahren.

Lassen Sie sich lieber von Freunden oder dem Partner in die Praxis bringen, um keinen Unfall zu riskieren. Bei einem Anfall treten manchmal Sehstörungen auf, die dazu führen können, dass Sie die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren.

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