Bipolare Störung führt zu früherem Tod
Eine bipolare Störung kann das Leben schwieriger machen. Es besteht auch ein höheres Risiko, früh zu sterben.
Sie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen, die es gibt – und sie kann tödlich sein. Die Rede ist von der bipolaren Störung.
Diese Krankheit stellt das Leben ihrer Betroffenen auf den Kopf und beendet es nicht selten sogar vorzeitig. Denn eine aktuelle Studie aus dem Hause Michigan Medicine an der University of Michigan bringt nun erschreckende Fakten ans Licht:
Menschen mit bipolarer Störung haben ein vier- bis sechsfach erhöhtes Risiko für einen frühzeitigen Tod. Damit übersteigt dieses Risiko sogar das von Rauchern oder älteren Menschen.
Die unterschätzte Gefahr
Die Forscher analysierten Daten von über 1.100 Personen – einige davon litten unter bipolarer Störung, andere nicht. In zwei unterschiedlichen Untersuchungsgruppen war das Sterberisiko bei Personen mit bipolarer Störung um ein Vielfaches höher als bei gesunden Vergleichspersonen.
Die Ergebnisse waren erschütternd: Fast alle der 56 Todesfälle seit Beginn der Studie im Jahr 2006 betrafen Personen mit bipolarer Störung.
Teilnehmer der Studie, die jemals geraucht hatten oder älter als 60 Jahre waren, hatten ein doppelt so hohes Sterberisiko wie Nichtraucher oder jüngere Menschen. Unabhängig davon, ob sie an einer bipolaren Störung litten oder nicht.
Mehr Aufmerksamkeit ist nötig
Die Forscher aus Michigan betonen eindringlich, dass mehr Anstrengungen zur Prävention eines frühen Todes notwendig sind. Ihre Erkenntnisse könnten nun zu mehr Engagement in Medizin und öffentlicher Gesundheit führen.
Es ist notwendig, sich stärker mit den vielen Faktoren auseinanderzusetzen, die zu diesem extrem hohen Sterberisiko bei Menschen mit bipolarer Störung beitragen. Auch eine Schulung von Jugendlichen und Erwachsenen zu Stressbewältigung und Auseinandersetzung mit Depressionssymptomen ist förderlich.