Entwarnung: Stress macht Ihr Gesicht nicht unattraktiver

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 20.08.2024 - 11:57

Durch die sozialen Medien geistern Gerüchte, dass Stress Ihr Gesicht rund und dick erscheinen lässt. Doch an dieser Warnung ist absolut nichts dran.

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Die Behauptung, dass Stress das Gesicht aufschwellen lässt, ist laut Medizinern falsch. - Depositphotos

Dass sich Stress in vielfältiger Weise auf unseren Körper auswirkt, ist wahr. Wir fühlen uns unruhig, bekommen Kopfschmerzen oder Probleme mit der Verdauung.

Auf Social Media behaupten einige Influencer sogar, dass Stress zu einem aufgedunsenen, rundlichen Gesicht führt.

Was hinter dieser These steckt und warum sich die Behauptung nicht halten lässt, erfahren Sie hier.

Cortisol: Das Stress-Hormon

Cortisol, auch als Stresshormon bekannt, spielt eine entscheidende Rolle bei vielen unserer körperlichen Funktionen. Es hilft uns dabei, mit stressigen Situationen umzugehen und reguliert gleichzeitig wichtige Prozesse wie Blutzuckerspiegel und Blutdruck.

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Dauerstress ist alles andere als gesund, doch irrationale Ängste vor anschwellenden Gesichtern sind unnötig. - Depositphotos

Jedoch kann ein anhaltend hoher Cortisolspiegel die Tür für gesundheitliche Probleme öffnen. Die übermässige Produktion dieses Hormons kann beispielsweise zu Gewichtszunahme führen oder unser Immunsystem schwächen.

Cushing-Syndrom: Cortisol ist nicht gleich Cortisol

Im Zusammenhang mit einem hohen Cortisolspiegel ist auch das Cushing-Syndrom erwähnenswert. Dabei handelt es sich um eine seltene Erkrankung, die unter anderem das Gesicht stark aufschwellen lassen kann.

Doch hier ist der springende Punkt: Während in den sozialen Medien mitunter behauptet wird, dass ein Cortisonspiegel, der aufgrund von Stress erhöht ist, ähnliche Folgen für Ihr Gesicht haben kann wie beim Cushing-Syndrom, stimmen Mediziner dem nicht zu.

Wahr ist dagegen, dass das Cushing-Syndrom beispielsweise durch starke Medikamente hervorgerufen werden kann.

Stress kein Auslöser für «Mondgesicht»

Die vermeintlichen Beweis- und Vorher-Nachher-Bilder auf Twitter, Instagram und Co. haben nach Ansicht von Ärzten vielmehr mit Änderungen beim Körpergewicht als mit Cortisol-Level zu tun.

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Tatsächlich bewirkt Stress einen höheren Cortisol-Wert, doch zu Änderungen der Gesichtsform kommt es deshalb noch lange nicht. - Depositphotos

Dass Stress allein drastische körperliche Veränderungen bewirke, sei extrem selten. Der Zusammenhang zwischen Stressgefühl und dem sogenannten «Mondgesicht» gehört also in das Reich der Fabeln.

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