Schlaflos vor Angst ‒ was tun bei Somniphobie?
Schlaflose Nächte haben wir alle schon mal durchgemacht. Vor Angst nicht schlafen können, und das tage- oder wochenlang, ist jedoch eine ernstzunehmende Phobie.

Die nächtliche Dunkelheit hält für manche Menschen mehr bereit als nur süsse Träume. Für sie ist die Nacht eine Zeit des Grauens, geprägt von einer irrationalen und intensiven Furcht vor ... dem Schlafen!
Somniphobie gehört zu jenen spezifischen Phobien, bei denen sich die Betroffenen kaum gegen ihre Angstreaktion wehren können, in diesem Fall: sobald sie mit dem Gedanken an Schlaf konfrontiert werden.

Zur charakteristischen, irrationalen Angst kommen körperliche Symptome dazu: typisch sind Muskelverspannung, Schwitzen und Herzrasen. Betroffene empfinden das Schlafen folglich nicht als Erholung, sondern als Bedrohung.
Was verursacht Somniphobie?
Somniphobie ist selten. Wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind, lässt sich nur schwer bestimmen, da viele Betroffene ihre Angst aus Scham geheim halten.
Auch die Ursachen für Somniphobie sind bisher nicht vollständig geklärt. Traumatische Erlebnisse, wie wiederkehrende Albträume oder Schlafparalyse, spielen wahrscheinlich eine wichtige Rolle.
Ein Zusammenhang mit einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist möglich, da die Angst vor Kontrollverlust im Schlaf oder die Angst vor dem Sterben in der Nacht betroffene Menschen geradezu zwangsweise wach hält. Einige Experten vermuten einen genetischen Faktor.
Therapiemöglichkeiten für Somniphobie
Somniphobie wird hauptsächlich mit Psychotherapie behandelt. Hierbei kommen verschiedene Methoden zur Anwendung:
Expositionstherapie: Durch schrittweises Konfrontieren mit der angstauslösenden Situation – in diesem Fall dem Schlaf – kann die Phobie abgebaut werden.
Kognitive Verhaltenstherapie: Hier lernen Betroffene, negative Gedankenmuster, die zur Angst beitragen, zu erkennen und umzuwandeln.

Virtuelle Realität: Mithilfe von Technologie können Ängste in einem sicheren Umfeld konfrontiert werden. Noch ist die Methode relativ neu, erfreut sich jedoch einer immer grösseren Beliebtheit.
Was Sie ausserdem wissen sollten
Zusätzlich zur Therapie können zudem Medikamente wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel verschrieben werden, um starke Symptome zu lindern. Aber auch Achtsamkeitsübungen oder Meditation können zur Ruhe bringen, beide sind gesünder und die Nebenwirkungen wenn, dann positiv.
Unbehandelt kann Somniphobie zu ernsthaften gesundheitlichen Folgen führen. Diese treten etwa durch dauerhafte Schlafstörungen auf, die das Herz-Kreislauf-System belasten und das Risiko für Depressionen erhöhen.
Daher ist es wichtig, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.