10 Sorten Wasser, die Sie kennen müssen

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Unser Körper braucht Wasser zum Überleben. Aber wussten Sie, dass es zahlreiche verschiedene Arten von Wasser gibt? Wir stellen sie Ihnen vor.

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Wasser unterstützt eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen in unserem Körper. - Depositphotos

Sie greifen täglich zum Glas, drehen den Hahn auf oder öffnen eine Flasche – doch was Sie da trinken, ist längst nicht nur einfach «Wasser». Hinter diesem scheinbar simplen Lebenselixier verbirgt sich eine Vielfalt, die Ihren Körper, Ihre Gesundheit und sogar Ihren Geldbeutel unterschiedlich betrifft.

Hier kommen zehn Wasser-Varianten – mit all ihren Vor- und Nachteilen. Wasser marsch!

Leitungswasser – Der unterschätzte Klassiker

Das Wasser aus Ihrem Hahn durchläuft einen wahren Hindernislauf der Reinigung, bevor es bei Ihnen ankommt. Bakterien, Parasiten, Schwermetalle und Chemikalien werden systematisch entfernt.

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Leitungswasser ist oft genauso sicher wie oder sogar sicherer als Flaschenwasser, weil es streng kontrolliert und geprüft wird. - Depositphotos

Trotz aller Aufbereitung klagen viele Menschen über den Geschmack ihres Leitungswassers. Spuren von Chlor, Pestiziden oder Blei aus alten Rohren können durchaus noch vorhanden sein, auch wenn die Mengen meist unbedenklich sind.

Der grösste Trumpf des Leitungswassers liegt in seiner Umweltfreundlichkeit und seinem unschlagbaren Preis. Während Sie für eine Flasche Wasser oft mehrere Franken zahlen, kostet Sie ein Liter aus dem Hahn nur wenige Rappen

Mineralwasser – Natur pur aus der Tiefe

Tief unter der Erde, geschützt vor äusseren Einflüssen, sammelt sich Mineralwasser und reichert sich dabei mit wertvollen Stoffen wie Magnesium, Schwefel, Kalzium und Kalium an. Diese natürlichen Mineralien können Ihre Verdauung verbessern und Muskeln sowie Knochen stärken.

Der Geschmack überzeugt viele Menschen mehr als Leitungswasser, doch der Preis ist deutlich höher. Hinzu kommt die Umweltbelastung durch Plastikflaschen, die sich in unserer Natur ansammeln.

Vorsicht ist bei natriumreichen Varianten geboten – Menschen mit Bluthochdruck oder anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten hier genauer hinschauen. Die Mineralstoffzusammensetzung variiert je nach Marke erheblich.

Quellwasser – Frische direkt von der Quelle

Direkt an der Quelle oder in deren unmittelbarer Nähe wird dieses Wasser gesammelt und abgefüllt. Durch seinen unterirdischen Ursprung ist Quellwasser meist sauber und frei von schädlichen Chemikalien.

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Quellwasser kann je nach Quelle unterschiedliche Mengen und Arten von Mineralien enthalten, was den Geschmack beeinflusst. - Depositphotos

Der frische, natürliche Geschmack und die oft enthaltenen Mineralien wie Magnesium und Kalzium machen es zu einer beliebten Alternative. Viele schwören auf den authentischen Geschmack echter Quellen.

Doch Vorsicht: Nicht jede Flasche mit der Aufschrift «Quellwasser» bezieht ihren Inhalt tatsächlich von einer natürlichen Quelle. Manche Marken werden weniger streng kontrolliert und könnten Verunreinigungen enthalten.

Sprudelwasser – Wenn Wasser tanzt

Kohlendioxid verwandelt stilles Wasser in ein sprudelndes Erlebnis, das Ihre Geschmacksknospen kitzelt. Diese Kohlensäure kann natürlich entstehen oder künstlich zugesetzt werden.

Als gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Limonaden punktet Sprudelwasser bei vielen Menschen. Einige berichten sogar, dass die Kohlensäure ihre Verdauung anregt.

Doch die Medaille hat auch eine Kehrseite: Menschen mit Reflux oder Verdauungsproblemen können nach dem Genuss von Sprudelwasser unangenehme Blähungen erleiden. Die leichte Säure kann bei übermässigem Konsum sogar den Zahnschmelz angreifen.

Destilliertes Wasser – Reinheit in Perfektion

Durch Verdampfung und anschliessende Kondensation entsteht eine der reinsten Wasserformen überhaupt: sogenanntes destilliertes Wasser. Nahezu alle Verunreinigungen werden durch diesen Prozess entfernt.

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Destilliertes Wasser ist nicht toxisch, aber der langfristige Konsum kann wegen des Fehlens von Mineralstoffen gesundheitlich nicht empfohlen werden. - Depositphotos

In medizinischen Einrichtungen, Luftbefeuchtern und Nasenspülgeräten ist destilliertes Wasser die erste Wahl. Seine Reinheit macht es für spezielle Anwendungen unverzichtbar.

Der Preis für diese Reinheit ist jedoch hoch: Destilliertes Wasser schmeckt vielen Menschen zu fade und enthält keinerlei Mineralien. Zudem kostet es deutlich mehr als Leitungs- oder Filterwasser.

Alkalisches Wasser – Der pH-Wert macht den Unterschied

Mit einem höheren pH-Wert verspricht alkalisches Wasser, das Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers zu beeinflussen. Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Kalium sind oft zusätzlich enthalten.

Studien deuten darauf hin, dass alkalisches Wasser bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose den Knochenabbau verlangsamen könnte. Auch für die Hydratation und Sportleistung werden positive Effekte diskutiert.

Die wissenschaftliche Beweislage bleibt jedoch dünn, während der Preis deutlich höher liegt als bei herkömmlichem Wasser. Übermässiger Konsum kann sogar Übelkeit, Kopfschmerzen oder Muskelkrämpfe verursachen.

Gereinigtes Wasser – Perfektion durch Technologie

Egal ob aus Hahn, Brunnen oder Quelle – gereinigtes Wasser durchläuft spezielle Behandlungsverfahren wie Destillation, Deionisation oder Umkehrosmose. Das Ergebnis: maximal zehn Teile pro Million gelöste Feststoffe.

Der gleichmässige Geschmack unabhängig von der ursprünglichen Quelle und die weite Verfügbarkeit in Geschäften oder über Heimfiltersysteme machen gereinigtes Wasser attraktiv. Chemikalien und Verunreinigungen sind praktisch nicht mehr vorhanden.

Doch die intensive Reinigung entfernt auch natürliche Mineralien wie Kalzium oder Magnesium. Fluorid zur Kariesvorbeugung fehlt ebenfalls, und die Kosten übersteigen deutlich die von Leitungswasser.

Brunnenwasser – Direktverbindung zum Grundwasser

Ein Loch in die Erde, eine Pumpe: Und schon fliesst das Wasser direkt aus dem Grundwasserleiter in Ihr Zuhause. Natürliche Mineralien bleiben erhalten, und der frische Geschmack überzeugt viele Nutzer.

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Brunnenwasser kann optisch trübe, rostig oder verfärbt sein und unangenehm riechen, was auf Verunreinigungen hinweist und vor dem Konsum warnen sollte. - Depositphotos

Die Unabhängigkeit von Wasserversorgungsunternehmen bedeutet auch: keine monatlichen Rechnungen. Einmal installiert, sprudelt das Wasser praktisch kostenlos.

Doch mit der Freiheit kommt die Verantwortung: Regelmässige Tests auf Bakterien, Chemikalien und andere Schadstoffe sind Pflicht. Private Brunnen unterliegen nicht dem Trinkwasserschutzgesetz, und Fluorid ist meist nicht enthalten.

Aromatisiertes Wasser – Geschmack trifft Hydratation

Natürliche oder künstliche Aromen verwandeln langweiliges Wasser in ein Geschmackserlebnis. Für Menschen, die sich mit dem Trinken schwertun, kann dies die Lösung sein.

Kalorienarme Varianten bieten eine gesunde Alternative zu zuckerhaltigen Getränken. Manche Sorten enthalten sogar zusätzliche Vitamine oder Elektrolyte für einen Gesundheitsbonus.

Doch Vorsicht vor versteckten Zuckern, Süssstoffen oder künstlichen Zusätzen. Manche Inhaltsstoffe wirken harntreibend und können paradoxerweise zu Flüssigkeitsverlust führen.

Elektrolytwasser – Wenn Mineralien Power geben

Geladene Mineralien wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium machen aus normalem Wasser einen Hydratations-Booster. Besonders Sportler schwören auf die verbesserte Wasseraufnahme und -speicherung.

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Elektrolytwasser dient auch als Ersatzflüssigkeit zum Ausgleich verlorener Mineralien und Flüssigkeit bei Erkrankungen wie Durchfall. - Depositphotos

Nach intensivem Schwitzen können diese Elektrolyte helfen, den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Kalium und Magnesium unterstützen zusätzlich die Muskelfunktion und Regeneration.

Der hohe Natriumgehalt kann jedoch problematisch werden, besonders für Menschen mit Nierenproblemen. Zudem enthalten manche Marken zusätzlichen Zucker oder Aromastoffe, die den gesundheitlichen Nutzen schmälern.

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