Blutzucker im Griff: Bewegung als Schlüsselfunktion
Ein effektives Diabetes-Management besteht nicht nur aus der richtigen Ernährung und Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Eine grosse Rolle spielt auch Sport.
Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels ist eine Herausforderung für Menschen mit Diabetes und das gilt nicht nur für die Ernährung. Bewegung gilt dabei als eines der effektivsten Mittel, um diesen zu regulieren.
Doch die Flut an Empfehlungen kann verwirrend sein. Fasst man jedoch die interessantesten Studien zum Thema zusammen, ergibt sich ein einheitliches Bild.
Um Sport bei Diabetes effektiv nutzen zu können, spielen einige Parameter eine Rolle. Dazu gehören die Sportart, die Intervalle und der Trainingszeitpunkt.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Sport?
Bei gesunden Menschen erreicht der Glukosespiegel etwa 30 bis 60 Minuten nach einer Mahlzeit seinen Höhepunkt. Bei Diabetikern erst zwischen 60 und 120 Minuten.
Daraus leitet sich ab: Wer seinen Blutzucker managen möchte, sollte bereits 15 bzw. 30 Minuten nach dem Essen aktiv werden. Denn dann haben die Glukosewerte noch nicht den Gipfel erreicht.
Zahlreiche Forschungen haben gezeigt, dass Bewegung direkt nach dem Essen dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel schwächer ansteigt. Bereits Einheiten von unter 30 Minuten haben positive Effekte, Aktivitäten über eine halbe Stunde allerdings zeigen besonders grosse Auswirkungen.
Der Mix macht's: Aerobes Training plus Kraftsport
Aerobe Übungen wie Laufen oder Schwimmen sind bekannt dafür, den Zuckerstoffwechsel positiv zu beeinflussen. Noch besser wirkt allerdings die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining.
Diese Duo-Strategie verspricht eine besonders gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Besonders vorteilhaft scheint es zu sein, mit aerobem Training zu beginnen.
Im Anschluss folgen dann effektive Kraftübungen. Diese können Sie sowohl im Sutdio als auch zu Hause durchführen, sofern Sie geeignetes Equipment besitzen.
Kurz und knackig: Das Timing entscheidet
Nicht jeder hat Zeit oder Energie für lange Workouts nach jedem Essen. Die gute Nachricht: Schon kurze Einheiten können einen Unterschied machen.
Ob zehn oder bis zu hundertzwanzig Minuten moderater Bewegung: Entscheidend ist zwar auch die Dauer, aber nicht nur. Auch die Regelmässigkeit solcher Aktivitäten im Tagesverlauf spielt eine Rolle.
Experten empfehlen Menschen, die berufsbedingt viel sitzen, alle dreissig Minuten aufzustehen und sich drei Minuten lang zu bewegen. Bereits das hilft bei der Kontrolle des Zuckerspiegels, vor allem, wenn man diese Pausen mit einem täglichen Workout kombiniert.
Jede Bewegung zählt, auch ohne Fitness-Studio
Dass bereits wenig Bewegung ausreicht, um den Blutzucker zu kontrollieren, ist nicht nur für körperlich aktive Menschen eine gute Nachricht. Denn das gilt auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Selbst minimale Bewegungen wie Beinzappeln oder Muskelanspannungen tragen zur Regulation des Blutzuckers bei. Das haben Forschungen gezeigt.
Wenn untere Extremitäten nicht genutzt werden können, helfen obere Körperbewegungen weiter. Der Schlüssel liegt in der Vielfalt und Regelmässigkeit physischer Betätigung.