Senken Avocados das Diabetes-Risiko?
Ob als Guacamole oder pur: Avocados sind beliebt. Eine Studie deutet nun darauf hin, dass der Genuss der Frucht das Risiko für Diabetes senken könnte.
Avocados sind nicht nur lecker, sondern enthalten auch viele gesunde Fette. Forscher haben nun herausgefunden, dass das regelmässige Verzehren von Avocados das Diabetesrisiko erheblich senken kann – zumindest bei Frauen.
Es musste Mexiko sein: Forschung zeigt gesundheitliche Vorteile von Avocados auf
Aufgedeckt hat den interessanten Zusammenhang zwischen Avocados und einem geringeren Risiko für Diabetes eine in Mexiko durchgeführte Untersuchung. Dort ist der Bedarf nach einem Hilfsmittel im Kampf gegen Diabetes besonders gross:
In Mexiko leiden 15,2 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an der Krankheit, die hier auch die zweithäufigste Todesursache darstellt. Für die Studie wurden hauptsächlich Selbstaussagen über Essgewohnheiten und Diagnoseinformationen zu Diabetes herangezogen.
Es stellte sich heraus, dass vor allem übergewichtige oder adipöse Frauen seltener an Diabetes erkrankten, wenn sie regelmässig Avocados assen. Bei Männern konnte dieser Effekt allerdings nicht beobachtet werden.
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Datenbasis waren Informationen mexikanischer Erwachsener ab 20 Jahren aus den Nationalen Gesundheits- und Ernährungsuntersuchungen der Jahre 2012, 2016 und 2018. Nach Ausschluss bestimmter Personen wie Schwangeren oder Stillenden umfasste die endgültige Stichprobe 25'640 Teilnehmer.
Mit einem Anteil von 59 Prozent stellten Frauen die grössere Gruppe der Befragten dar, und mehr als 60 Prozent litten unter abdomineller Fettleibigkeit. Die Ernährungsinformationen wurden anhand eines Fragebogens zur Nahrungsaufnahme in den letzten sieben Tagen vor Befragungsdatum ermittelt.
Dabei wurde streng zwischen Avocado-Konsumenten und -Nichtkonsumenten unterschieden.
Ein Segen für die Gesundheit (einkommensstarker) Frauen?
Rund 45 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, regelmässig Avocados zu essen. Diese Gruppe wies generell einen höheren Bildungsstand auf und gehörte einer höheren sozioökonomischen Klasse an als diejenigen, die keine Avocados assen.
Besonders bemerkenswert: Bei Frauen konnte ein um bis zu 29 Prozent geringeres Risiko für eine Diabetesentwicklung festgestellt werden – vorausgesetzt, sie konsumierten regelmässig Avocados.
Warum sind Avocados so gesund?
Die Erklärung liefern ihre Inhaltsstoffe: Sie sind reich an Antioxidantien, die Entzündungen und Zellschäden reduzieren können. Ausserdem haben Avocados aufgrund ihres hohen Fett- und Ballaststoffgehalts einen niedrigen glykämischen Index.
Sie führen somit nicht zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit unverarbeiteten Lebensmitteln entscheidend für die Diabetesprävention ist.
Avocados allein sind sicherlich keine Wunderwaffe gegen diese Krankheit. Auch die an der Studie beteiligten Forscher wiesen darauf hin, dass zwar ein Zusammenhang zwischen Avocadokonsum und einem geringeren Diabetesrisiko beobachtet wurde, für verlässliche Schlussfolgerungen aber weitere Studien notwendig seien.