Süsse Gefahr: Wie Zucker dem Gehirn schadet
Zucker ist Fluch und Segen zugleich: Obwohl er das Gehirn und viele Muskeln mit Energie versorgt, birgt er gleichzeitig gesundheitliche Risiken.
Ein übermässiger Zuckerkonsum kann nicht nur Übergewicht und Stoffwechselprobleme verursachen. Er hat auch nachteilige Auswirkungen auf unser wichtigstes Organ – das Gehirn.
Denn während Zucker kurzfristig unsere geistigen Fähigkeiten steigern kann, führt eine langfristige Überdosierung zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Gehirnfunktion.
Vom süssen Genuss zur bitteren Realität: Die Auswirkungen von hohem Blutzucker
Eine hohe Konzentration von Zucker im Blut kann die Hirngefässe durch Ablagerungen an ihren Wänden schädigen. Diese Schädigung führt zu einer Verengung der Gefässe und verringert somit die Blutzufuhr zum Gehirn.
Das bedeutet weniger Nährstoffe und Sauerstoff für unsere wertvollen grauen Zellen. Das kann zu ernsten Gesundheitsfolgen wie vaskulärer Demenz oder Alzheimer führen.
Zucker kann auch direkt auf unser Gehirn einwirken, etwa, wenn er die Synapsen, die Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen, beeinträchtigt. Diese Störungen können zu einer Abnahme der Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit führen.
Zuckerkonsum jenseits empfohlener Grenzen
Laut den Richtlinien der «Deutschen Gesellschaft für Ernährung» gibt es folgende Empfehlungen zum Zuckerkonsum: Menschen mit einem durchschnittlichen täglichen Kalorienbedarf von 2'000 kcal sollten nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag konsumieren.
Das entspricht etwa 18 Kilogramm pro Jahr. Trotz dieser Empfehlung liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland beispielsweise bei alarmierenden 33,2 Kilogramm im Jahr.
Um gesundheitliche Schäden durch eine zuckerreiche Ernährung zu verhindern, raten Experten dringend dazu, den Zuckerkonsum einzuschränken. Dabei sollte man besonders auf «versteckten Zucker» achten, der sich in Früchten, Honig, Säften oder hochverarbeiteten Lebensmitteln versteckt.
Warum es so schwer ist, loszulassen
Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. Nach dem Konsum von Zucker sendet unser Darm Signale an das Gehirn aus.
Dort löst der Vorgang ein starkes Verlangen nach mehr Süssem aus. Gleichzeitig setzt das Gehirn Dopamin frei – ein Wohlfühlhormon, das den Wunsch nach mehr Zucker noch verstärkt.
Wie man Demenz und Schlaganfälle vermeiden kann
Laut einer fortlaufenden Studie sind neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall und Demenz eine der häufigsten Todesursachen. Dennoch könnten laut Experten 40 Prozent aller Demenzfälle und sogar 90 Prozent aller Schlaganfälle vermieden werden.
Zu den vorbeugenden Massnahmen zählen ausreichende Bewegung, genügend Schlaf, Verzicht auf Alkohol, Zigaretten und Drogen sowie eine gesunde Ernährung. Und dazu gehört auch der Verzicht auf zu viel Zucker.