Hat die Abtreibungspille funktioniert? Das sind die Anzeichen
Immer häufiger entscheiden sich Frauen in der Schweiz für einen Schwangerschaftsabbruch. Woran aber erkennen Sie einen erfolgreichen medikamentösen Abbruch?

Laut Bundesamt für Statistik (BFS) haben sich mehr als 12’400 Frauen in der Schweiz im Jahr 2024 für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden. Das ist die höchste Ziffer seit Beginn der Aufzeichnungen.
Gerade der medikamentöse Abbruch sorgt jedoch für Verunsicherung: Viele Frauen wissen nicht genau, woran sie erkennen können, ob die Pille den gewünschten Effekt erreicht hat.
Achten Sie deshalb auf folgende Signale, die Ihr Körper Ihnen sendet.
So funktioniert der medikamentöse Abbruch heute
In den vergangenen Jahren hat sich bezüglich Schwangerschaftsabbruch einiges verändert. Frauen können die erste Tablette für den Abbruch, Mifepriston, nach ausführlicher Beratung und je nach Behandlungsort, heute auch zu Hause einnehmen.

Mifepriston wirkt, indem es das Hormon Progesteron blockiert, das für den Erhalt der Schwangerschaft unerlässlich ist. Dadurch löst sich die Gebärmutterschleimhaut und der Schwangerschaftsinhalt beginnt, sich von der Gebärmutterwand zu lösen.
Die zweite Tablette, Misoprostol, folgt meist ein bis zwei Tage später und bewirkt Wehen: Die Gebärmutter zieht sich zusammen und stösst das gelöste Gewebe aus. Auch diesen Schritt können Frauen zu Hause durchführen oder je nach Absprache in einer Praxis begleiten lassen.
Indizien, dass es geklappt hat
Blutungen setzen zumeist wenige Stunden nach der zweiten Tablette, Misoprostol, ein. Sie können stärker sein als eine übliche Periode und von Krämpfen begleitet werden.
In dem ausgestossenen Blut können Gewebestücke – oft rötlich oder grau – sichtbar sein. Ab hier läuft der natürliche körperliche Vorgang des Abbruchs ab.
Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Schwindel oder Erschöpfung sind möglich. Doch diese klingen in der Regel nach einigen Stunden wieder ab.
Wann Gewissheit herrscht
Etwa zwei Wochen nach Einnahme der Medikamente erfolgt üblicherweise eine Kontrolluntersuchung, ob sich der Schwangerschaftshormonspiegel deutlich reduziert hat. Alternativ kann ein Urintest gemacht werden, dieser sollte aber erst nach zwei Wochen durchgeführt werden, um Fehldiagnosen zu vermeiden.

In rund fünf Prozent der Fälle wird eine ergänzende Behandlung notwendig, wenn beispielsweise noch Gewebereste verbleiben oder wider Erwarten keine Blutung einsetzt. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich unbedingt ärztlicher Rat.
Was nach der Anwendung hilft
Der Körper braucht Zeit zur Erholung. Wärme durch eine Wärmflasche und ausreichend Flüssigkeit unterstützen den Heilungsprozess.
Zur Linderung der Schmerzen ist Ibuprofen die geeignete Wahl. Aspirin sollten Sie dagegen meiden, da es die Blutung verstärken kann.
Wichtig: Besprechen Sie die Einnahme von Medikamenten immer mit dem behandelnden Arzt.