Helfen Nahrungsergänzungsmittel bei PMS?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Leiden Sie unter den lästigen Symptomen des prämenstruellen Syndroms? Da wäre es doch super, wenn Supplements die Beschwerden lindern könnten. Doch ist das so?

frau hält sich den bauch
Etwa 20–50 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter PMS, wobei etwa 5 Prozent eine schwere Form namens prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) durchmachen. - Depositphotos

Wer kennt sie nicht, die unangenehmen Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS)? Stimmungsschwankungen, Krämpfe und Schlafstörungen sind nur einige der Beschwerden.

Doch können Nahrungsergänzungsmittel wirklich Linderung verschaffen? Wir haben uns auf Spurensuche begeben.

Was steckt hinter PMS?

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Komplex aus körperlichen und psychischen Symptomen, der in der zweiten Zyklushälfte auftritt und mit Einsetzen der Menstruation endet. Etwa ein Drittel aller Frauen mit regelmässiger Menstruation sind von PMS betroffen, wobei die Symptome den Alltag beeinträchtigen können.

frau mit wärmeflasche im bett
Die genaue Ursache von PMS ist nicht abschliessend geklärt. Spekuliert werden Hormonveränderungen, genetische Veranlagung und Lebensstilfaktoren. - Depositphotos

Die genauen Ursachen von PMS sind nicht vollständig geklärt, aber hormonelle Schwankungen spielen eine zentrale Rolle. Insbesondere die Veränderungen der Hormone Östrogen und Progesteron sowie deren Einfluss auf Neurotransmitter wie Serotonin werden als Hauptfaktoren vermutet.

Neben hormonellen Faktoren tragen auch genetische Veranlagung, Ernährung und Lebensstil zur Entstehung von PMS bei. Stress, Nikotin- und Alkoholkonsum sowie Bewegungsmangel verstärken die Symptome.

Welche Supplements helfen?

Nahrungsergänzungsmittel wirken bei PMS-Symptomen unterstützend. Vitamin B6 trägt zur Regulierung der Hormontätigkeit bei und unterstützt die normale psychische Funktion und das Nervensystem.

nahrungsergänzungsmittel auf löffeln
Nahrungsergänzungsmittel wie Magnesium, Zink und bestimmte Vitamine lindern PMS-Beschwerden. - Depositphotos

Magnesium lindert PMS-bedingte Probleme wie Kopfschmerzen, Blähungen und Reizbarkeit. Auch Zink und Vitamin D haben sich als nützlich bei der Behandlung von PMS erwiesen.

Mönchspfeffer senkt den Prolaktinspiegel und normalisiert so das Verhältnis von Östrogen und Progesteron. Studien zeigen, dass Mönchspfeffer bei verschiedenen PMS-Symptomen wie Reizbarkeit, Brustempfindlichkeit, Unterleibsschmerzen und Stimmungsschwankungen helfen kann.

So nehmen Sie natürliche Helfer richtig ein

Der beste Zeitpunkt, mit der Einnahme zu beginnen, ist nach Beendigung der Periode, um für den nächsten Zyklus vorzusorgen. Eine Kuranwendung über drei Monate ohne Unterbrechung wird zunächst empfohlen, gefolgt von einer vier- bis sechswöchigen Pause bei Bedarf.

Bei der Einnahme mehrerer Mineralstoffe nehmen Sie diese zwei bis drei Stunden versetzt voneinander ein, um Aufnahmestörungen zu vermeiden. Schlucken Sie die Supplements stets mit ausreichend Flüssigkeit, idealerweise Wasser.

Warum Nahrungsergänzungsmittel keine schnelle Lösung sind

Nahrungsergänzungsmittel benötigen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten. Nehmen Sie sie ausreichend lange, um ihre Effektivität bei PMS-Symptomen zu beurteilen.

frau nimmt pille ein
Sich allein auf Nahrungsergänzungsmittel zu verlassen, ist keine gute Idee. Ärztliche Unterstüzung sowie Lebensstiländerungen sind der bessere Weg. - Depositphotos

Bedenken Sie auch, dass die Wirkung von Person zu Person variiert. Bleiben Sie geduldig und probieren Sie verschiedene Optionen aus, um die beste Lösung für Ihre PMS-Beschwerden zu finden.

Die Supplements sollten als Teil einer umfassenden Behandlungsstrategie betrachtet werden. Sie sind am effektivsten, wenn sie mit anderen Massnahmen wie Lebensstiländerungen und ärztlicher Betreuung kombiniert werden.

Die richtige Ernährung bei PMS

Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit ballaststoffreichen Vollkornprodukten, Gemüse und zuckerarmem Obst. Verteilen Sie vier bis sechs kleine Mahlzeiten über den Tag, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und Heisshungerattacken zu vermeiden.

Reduzieren Sie den Konsum von salzreichen Lebensmitteln, da diese Wassereinlagerungen fördern können. Integrieren Sie stattdessen kalium- und magnesiumhaltige Lebensmittel wie Bananen und Nüsse in Ihren Speiseplan, um die Wasserausscheidung zu unterstützen und Krämpfe zu lindern.

Bewegung und Entspannung

Regelmässige Bewegung beeinflusst Blähungen, Reizbarkeit und Schlaflosigkeit positiv. Probieren Sie Aktivitäten wie Gehen, Joggen, Yoga oder Tanzen aus, die Ihnen Spass machen und Endorphine freisetzen

Integrieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation, tiefe Atmung oder Tagebuchschreiben in Ihren Alltag. Diese Methoden können helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.

junge frau beim yoga
Yoga hilft, Spannung im Unterleib abzubauen und sorgt für Ruhe und Erholung. - Depositphotos

Identifizieren Sie Stressquellen in Ihrem Leben und entwickeln Sie gesunde Bewältigungsstrategien. Kognitive Verhaltenstherapie hilft Ihnen, besser mit Stimmungsproblemen umzugehen.

Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?

Wenn PMS-Symptome Ihren Arbeitsalltag oder das soziale Leben stark beeinträchtigen, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Dies gilt besonders, wenn die Beschwerden regelmässig auftreten und den normalen Tagesablauf stören.

Auch bei ausgeprägten Symptomen wie starken Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Angstzuständen ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Eine genaue Diagnose hilft, die richtige Behandlung zu finden und mögliche andere Erkrankungen auszuschliessen.

In extremen Fällen ist es sinnvoll, eine Bedarfsmedikation für Notfälle zur Hand zu haben. Sprechen Sie dies jedoch sorgfältig mit einem Arzt ab, um den Gang in die psychiatrische Notaufnahme zu vermeiden.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen