Licht am Ende des Tunnels: Wege aus der Wochenbettdepression

Andrea Abrell
Andrea Abrell

Am 02.09.2024 - 06:17

Die sogenannte Postpartale Depression (PPD) trifft viele frischgebackene Mütter völlig unvorbereitet. Doch gezielte Therapien können dagegen helfen.

Mutter mit Baby.
Die postpartale Depression kann das Mutterglück überschatten. - Depositphotos

Die Geburt eines Kindes gilt als einer der glücklichsten Momente im Leben einer Frau, doch längst nicht für alle neuen Mütter. Die postpartale Depression (PPD) bleibt ein Tabuthema, das unbedingt mehr Aufmerksamkeit benötigt.

So steht denn auch die mentale Gesundheit von Müttern zunehmend im Fokus der medizinischen Forschung und Praxis. Das ist ein dringend nötiger Schritt in Richtung ganzheitlicher Betreuung während Schwanger- und bei der beginnenden Mutterschaft.

Von Babyblues bis PPD: Ein schmaler Grat

Nicht jede Trübsal nach der Entbindung ist gleichbedeutend mit einer postpartalen Depression. Der sogenannte Babyblues trifft viele frisch gebackene Mütter.

Traurige Mutter mit Baby.
Eine gewisse Traurigkeit nach der Geburt muss noch keine Wochenbettdepression sein. - Depositphotos

Dazu gehören milde Symptome wie Stimmungsschwankungen oder Traurigkeit kurz nach der Geburt ihres Kindes. Doch wenn diese Gefühle intensiver werden und länger als zwei Wochen anhalten, könnte es sich um eine PPD handeln.

Starke Niedergeschlagenheit, Interessenlosigkeit an allen Aktivitäten oder auch Gedanken an Selbstschädigung zählen zu den Symptomen der Wochenbettdepression. Damit geht die PPD weit über den Babyblues hinaus und erfordert professionelle Hilfe.

Risikofaktoren erkennen und verstehen

Zu den Risiken gehören hormonelle Umstellungen während Schwangerschaft und Stillzeit. Auch Schlafmangel sowie physische Isolation können das Seelenleben junger Mütter stark belasten.

Besonders stark betroffen sind Frauen, die bereits vorher unter psychischen Problemen litten. Auch wer in früheren Schwangerschaften eine PPD durchmachte, trägt ein erhöhtes Risiko für erneute Episoden.

Doch nicht nur individuelle Faktoren spielen eine Rolle. Auch äussere Stressoren wie Arbeitsbelastung oder instabile Lebensumstände können zur Entwicklung einer postpartalen Depression beitragen.

Lichtblicke: Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Für Betroffene gibt es gute Nachrichten: Postpartale Depression ist behandelbar. Mittels spezialisierter Fragebögen kann Ihr Arzt feststellen, ob Sie möglicherweise unter einer PPD leiden.

Eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten zeigt oft sehr gute Erfolge bei betroffenen Frauen. Auch allgemeine Massnahmen zur Förderung des Wohlbefindens sollten nicht unterschätzt werden.

Glückliche Mutter mit Baby.
Eine Therapie hilft dabei, das Glück als Mutter geniessen zu können. - Depositphotos

Dazu zählen ausreichende Bewegung, gesunde Ernährungsweisen sowie Techniken zur Verbesserung des Schlafs. Hier ist unter anderem Meditation ein gutes Mittel, um zur Ruhe zu kommen.

Hilfe suchen lohnt sich!

Eines sollte man nie vergessen: Das Suchen nach Hilfe zeugt von Stärke! Es gibt mittlerweile viele Ansprechpartner und Organisationen, die im Kampf gegen die Wochenbettdepression helfen können.

Hilfsangebote für Betroffene reichen von Selbsthilfegruppen bis zu Fachärzten. Manche Webseite bietet auch einen Selbsttest an, an dem Sie erkennen können, ob Sie unter dieser Form der Depression leiden.

Je eher Betroffene um ihr Krankheitsbild wissen, um so leichter ist es, Hilfe zu suchen und anzunehmen.

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