Schmerzende Gelenke in den Wechseljahren? Das ist der Grund
Eine oft vernachlässigte Begleiterscheinung der Menopause sind schmerzende Gelenke. Wie kommt es dazu – und wie wird frau die Qualen wieder los?
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Während Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen und Stimmungsschwankungen allgemein bekannt sind, überrascht es viele Frauen, dass auch ihre Gelenke während und nach der Menopause leiden können.
Die Beziehung zwischen Menopause und Gelenkschmerzen ist eine komplexe Mischung aus hormonellen Veränderungen, physiologischen Anpassungen und Lifestyle-Faktoren.
Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge kann betroffenen Frauen helfen, ihre Symptome zu lindern und effektive Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Hormone auf Achterbahnfahrt: Wie Östrogen unsere Gelenkgesundheit beeinflusst
In der Menopause erlebt der weibliche Körper einen bedeutenden Hormonwechsel – insbesondere sinkt das Niveau des Hormons Östrogen drastisch ab. Dieses spielt eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung gesunder Gelenke:
Es reguliert Entzündungsprozesse, unterstützt die Knochendichte und fördert die Gesundheit des Knorpels. Östrogen wirkt entzündungshemmend; es hilft, Schwellungen sowie Schmerzen in den Gelenken zu reduzieren.
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Sinkt also der Östrogenspiegel in den Wechseljahren, wird dieser natürliche Schutzmechanismus gestört; das Risiko für Entzündungen und Gelenkbeschwerden steigt.
Die Knochen im Blick: Osteoporose und die Gesundheit unserer Gelenke
Der sinkende Östrogenspiegel während der Wechseljahre beeinträchtigt die Flüssigkeitsversorgung der Gelenkhäute und des Bindegewebes. Dies führt zu einer Versteifung der Gelenke und erhöht die Anfälligkeit für Abnutzung.
Frauen können nach der Menopause bis zu 7 Prozent ihrer Knochendichte verlieren. Dieser Verlust erhöht das Risiko von Osteoporose und Frakturen in gewichtstragenden Knochen wie Hüfte und Wirbelsäule.
Regelmässige Gesundheitschecks sind daher unerlässlich, um die Knochendichte zu überwachen und Anzeichen von Knochenschwund frühzeitig zu erkennen. Eine frühe Erkennung ermöglicht rechtzeitige Eingriffe, die Knochenbrüche verhindern können.
Lebensgewohnheiten unter der Lupe: Gewicht, Bewegung & Ernährung
Neben hormonellen Veränderungen spielen auch Lebensgewohnheiten eine entscheidende Rolle bei Gelenkschmerzen während der Menopause. Eine oft ungewollte Gewichtszunahme ist in dieser Phase leider häufig, da sich der Stoffwechsel nun verlangsamt.
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Das neue Gewicht wiederum belastet besonders unsere Gelenke wie Hüften oder Knien zusätzlich.
Auch unser Aktivitätslevel beeinflusst die Gesundheit unserer Gelenke: Wer einen sitzenden Lebensstil pflegt, riskiert Muskelschwäche und verminderte Flexibilität, was infolge zu Gelenksteifheit beitragen kann.
Linderung finden: Behandlungsmöglichkeiten bei Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
Obwohl Gelenkschmerzen während der Menopause eine frustrierende Erfahrung sein können, gibt es mehrere Behandlungsoptionen zur Linderung der Beschwerden und Verbesserung der allgemeinen Gesundheit unserer Gelenke.
Von Hormonersatztherapie (HRT) über Schmerzmanagement bis hin zu Gewichtskontrolle, Bewegungs- und Ernährungsprogrammen sowie alternativen Therapien – Frauen haben heute eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Hand.
![Die Hormonersatztherapie lindert nicht nur Gelenkschmerzen, sondern reduziert auch Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen.](https://c.nau.ch/i/xM3A91/900/die-hormonersatztherapie-lindert-nicht-nur-gelenkschmerzen-sondern-reduziert-auch-hitzewallungen-schlafstorungen-und-depressive-verstimmungen.jpg)
Falls Sie sich für eine Therapie oder Medikation interessieren, holen Sie sich vorher immer informierten Rückhalt von einem Experten des Fachs.
Unterstützung suchen & positiv bleiben
Gelenkschmerzen während der Menopause sind herausfordernd, aber niemand muss diesen Weg alleine gehen.
Die Unterstützung durch Gesundheitsfachleute, Teilnahme an Selbsthilfegruppen oder ein Austausch mit anderen betroffenen Frauen kann wertvolle Einsichten liefern und Mut für das Leben mit sich und dem eigenen Körper während seiner neuen Wandlungsphase machen.
Auch ein optimistischer Blick auf die Dinge sowie gezielte Stressbewältigungsstrategien tragen entscheidend dazu bei, das körperliche und emotionale Wohlbefinden während dieser Lebensphase zu verbessern.