Das Gefühl, als ob etwas Schlimmes bevorsteht – was steckt dahinter?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Manchmal trifft uns plötzlich die Gewissheit, dass gleich etwas Schlimmes geschieht. Hinter dem inneren Alarm stecken oft medizinische oder psychische Ursachen.

Verzweifelte Frau greift sich an den Kopf
Plötzliches Unwohlsein bringt den Körper in höchste Alarmbereitschaft und kann verschiedene Ursachen haben. - Depositphotos

Ein Moment voller Unruhe, Herzklopfen, eine innere Stimme, die warnt – viele Menschen kennen das. Während es sich für Betroffene wie eine echte Gefahr anfühlt, steckt häufig «nur» eine psychische Erkrankung dahinter.

Angststörungen, Panikattacken oder Depressionen gehen oft mit diesem bedrückenden Vorzeichen einher. Auch traumatische Erfahrungen, wie bei einer posttraumatischen Belastungsstörung, verstärken solch ein Empfinden.

Wichtig ist: Das Gefühl selbst ist keine Einbildung, sondern Ausdruck eines überlasteten Nervensystems.

Wenn der Körper Alarm schlägt

Neben seelischen Ursachen gibt es klare körperliche Signale, die mit diesem «Unheilsgefühl» verbunden sind. Bei einem allergischen Schock etwa meldet der Körper früh Gefahr – manchmal bevor Hautausschlag oder Atemnot eintreten.

Mann mit Panikattacke im Wohnzimmer
Der Körper sendet Warnsignale bei ernsten Erkrankungen wie Herzinfarkt oder schweren Allergien. - Depositphotos

Auch Herzinfarkte oder Lungenembolien sind bekannte Auslöser, bei denen das diffuse Gefühl als Warnung auftreten kann. Sogar schwer vorhersehbare Situationen wie eine Vergiftung oder ein epileptischer Anfall beginnen mit diesem bedrückenden Empfinden.

Begleitende Symptome erkennen

Meist tritt die düstere Vorahnung nicht allein auf. Ein rasendes Herz, Zittern, kalter Schweiss oder ein Gefühl, neben sich zu stehen, sind bekannte Begleiterscheinungen.

Manche entwickeln ein Vermeidungsverhalten, um eine mögliche Konfrontation mit diesen Gefühlen zu umgehen. Das jedoch verstärkt die Belastung im Alltag.

Wer aufmerksam in den Körper hineinspürt und Muster entdeckt, erhält erste Hinweise auf den Ursprung der Symptome. Entscheidend bleibt aber die ärztliche Abklärung.

Behandlung: Den Ursachen auf die Spur kommen

Die Therapie hängt vom Auslöser ab. Liegen psychische Gründe vor, helfen Gesprächstherapie, Atemtechniken oder strukturierte Methoden wie kognitive Verhaltenstherapie.

Medikamente werden bei Depressionen oder bipolaren Störungen verschrieben, während bei körperlichen Ursachen operative Eingriffe oder Medikamente zum Einsatz kommen. Achtsamkeitstraining und Stressreduktion sind zudem wertvolle Bausteine, um das Nervensystem wieder zu beruhigen.

Arztgespräch, Ärztin, Patient
Eine ärztliche Abklärung ist bei körperlichen Symptomen oft so ratsam wie notwendig. - Depositphotos

Hinter dem bedrohlichen Gefühl steckt also nicht Schicksal oder Zufall, sondern ein behandelbares Muster – und genau hier liegt die Chance.

Wann sofortige Hilfe nötig wird

Manchmal zählt jede Minute. Wenn das Gefühl plötzlich, intensiv und mit Brustschmerz, Atemnot oder Schwindel einhergeht, ist sofortige medizinische Hilfe gefragt.

Zögern Sie in diesem Moment nicht, den Notruf zu wählen. Denn so wie das Gefühl ohne Vorwarnung kommt, kann auch eine ernste Ursache unmittelbar gefährlich werden.

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