Warum Scheidenpilz Ihr Leben zur Hölle macht

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Am 19.12.2023 - 15:46

Fast jede Frau kennt ihn, kaum eine spricht darüber: der Scheidenpilz. Doch was steckt dahinter? Und warum sind manche Frauen mehr betroffen als andere?

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Scheidenpilz ist für Betroffene sehr unangenehm. Ein Gang zum Arzt kann Aufklärung bringen. - Depositphotos

In unserem Körper leben zahlreiche Mikroorganismen wie Bakterien, Viren und Pilze in einem friedlichen Miteinander. Sie bilden unsere natürliche Flora und sind für uns meist harmlos oder sogar nützlich, aber es gibt Ausnahmen.

Einer dieser heimtückischen Bewohner ist der Pilz Candida Albicans. Er lauert auf Haut, Schleimhäuten und in unseren Verdauungs- sowie Geschlechtsorganen auf seine Chance.

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Juckreiz, Brennen und Ausfluss können Hinweise für einen Scheidenpilz sein. - Depositphotos

Sobald unser Immunsystem schwächelt oder die Bedingungen sich verändern, kann er überhandnehmen und eine Infektion auslösen – den gefürchteten Scheidenpilz.

Wenn das Unwohlsein beginnt

Die Symptome hängen davon ab, wo sich der Pilz breitmacht. Im Mund- und Rachenraum führt er zu schmerzhafte Entzündungen mit weissen Flecken auf Zunge oder Wangenschleimhaut – bekannt als Mundsoor.

Aber am häufigsten trifft es Frauen untenrum. Hier sorgt ein Überwuchs von Candida für Juckreiz, Brennen und einen unangenehmen, krümeligen Ausfluss.

In seltenen Fällen kann der Pilz sogar in die Blutbahn gelangen und lebensbedrohliche Infektionen auslösen.

Wer ist besonders gefährdet?

Es gibt keine einzelne Ursache für Scheidenpilz, aber bestimmte Faktoren erhöhen das Risiko. Besonders anfällig sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem – dazu zählen ältere Menschen, Neugeborene oder chronisch Kranke.

Auch Medikamente wie Kortison oder Chemotherapeutika können unser Abwehrsystem schwächen und so den Weg für Candida ebnen. Und wer Antibiotika einnimmt, tötet nicht nur krankmachende Bakterien ab, sondern stört auch das empfindliche Gleichgewicht unserer natürlichen Flora.

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Antibiotika stören das empfindliche Gleichgewicht der natürlichen Flora, weshalb gerade Frauen während einer Antibiotikabehandlung oft an Scheidenpilz leiden. - Depositphotos

Neben diesen medizinischen Aspekten spielen auch Lifestyle-Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von Scheidenpilz. Enge Kleidung und synthetische Unterwäsche schaffen ein warmes, feuchtes Milieu – ideale Bedingungen für Pilzwachstum.

Aber auch Intimhygiene-Produkte können mehr Schaden als Nutzen anrichten: Sie stören die natürliche Vaginalflora und verändern den pH-Wert – was wiederum Candida in die Hände spielt.

Wann zum Arzt?

Obwohl Scheidenpilz häufig ist, sollte man bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn nicht immer steckt ein Pilz hinter den Symptomen – auch andere Erkrankungen können ähnliche Beschwerden verursachen.

Ein Besuch beim Frauenarzt kann Klarheit schaffen und die passende Behandlung einleiten. Und er bietet die Gelegenheit, über Risikofaktoren und Präventionsmöglichkeiten zu sprechen.

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