Geburtsfehler und wie man sie erkennt
Geburtsfehler wirken sich auf die Bildung oder Funktion verschiedener Körperteilen aus. Schwangere können dagegen präventive Massnahmen ergreifen.
Ein Geburtsfehler ist ein medizinisches Phänomen, das sich auf die Bildung oder Funktion der Körperteile eines Neugeborenen auswirkt. Diese Anomalien sind bei der Geburt vorhanden, werden jedoch oft erst später entdeckt.
Mögliche Ursachen gibt es viele – von genetischen Faktoren bis hin zu zig unbekannten Gründen.
Geburtsdefekte variieren in ihrer Schwere. Einige sind mild und bedürfen keiner Behandlung, während andere schwerwiegend sein können und eine lebenslange Therapie erfordern.
Verschiedene Arten von Geburtsfehlern
Zu den typischen Geburtsfehlern gehören Herzprobleme wie das Hypoplastische Linksherzsyndrom, eine Transposition der grossen Arterien sowie eine Fallot-Tetralogie.
Ebenfalls Geburtsfehler sind die Spaltung der Wirbelsäule, die sogenannte Spina bifida oder auch die Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte. Der Klumpfuss wird dazugezählt wie auch das Down-Syndrom und Hämophilie.
Das Hüftgelenk kann fehlgebildet sein (Hüftdysplasie), bestimmte Enzyme können fehlen (Tay-Sachs-Krankheit) oder der Stoffwechsel als solcher gestört sein (Phenylketonurie PKU). Besondere Beachtung finden solche Fehler, die Folge von pränatalem Kontakt mit schädlichen Substanzen sind, Beispiel Alkohol.
Genetische Tests geben Aufschluss
Geburtsdefekte werden in der Regel durch genetische Tests identifiziert, die an kleinen Blut- oder Speichelproben durchgeführt werden. Diese Tests können vor der Geburt des Kindes, unmittelbar danach oder später erfolgen.
Während der Schwangerschaft kann eine genetische Untersuchung auch am Fruchtwasser oder an der Plazenta vorgenommen werden.
Im Kontext einer In-vitro-Fertilisation besteht zudem die Möglichkeit, den Embryo bereits vor seiner Einpflanzung in die Gebärmutter zu testen.
Ursachen von Geburtsfehlern
Die genauen Ursachen vieler Gesundheitsprobleme bei Neugeborenen sind oft unbekannt. Manche Defekte sind erblich bedingt, andere dagegen nicht.
Bekannte Auslöser sind Genmutationen oder zusätzliche Chromosomen beim Baby sowie bestimmte Medikamente, die während der Schwangerschaft eingenommen wurden.
Auch Rauchen sowie Alkohol- und Drogenkonsum während der Schwangerschaft sind klare Risikofaktoren für eventuelle Fehlbildungen beim Kind. Ebenso können Infektionen seitens der Mutter oder chemischen Expositionen folgenschwere Auswirkungen auf das Ungeborene haben.
Mögliche Vorbeugungsmassnahmen
Eltern können Massnahmen ergreifen – sowohl vor als auch während einer Schwangerschaft –, um das Risiko von Geburtsdefekten bei Neugeborenen zu reduzieren.
Beispiele sind Folsäurepräparate, effektiver Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, das Einhalten aller empfohlenen Impfungen. Ausserdem sollte die Einnahme unnötiger Medikamente strikt vermieden werden.
Gleiches gilt für Alkohol und Drogen sowie Rauchbelastungen. Diesen ist sowohl aktiv als auch passiv aus dem Weg zu gehen.
Wie Eltern helfen können
Wenn Ihr Kind mit einem Geburtsfehler zur Welt kommt, sollten Sie unbedingt zu Ihren Gefühlen stehen. Tauschen Sie sich mit Ihrem Partner oder anderen Familienmitgliedern darüber aus und nehmen Sie vielleicht auch professionelle Hilfe in Anspruch.
Vor allem aber sollten Sie Ihr Kind feiern. Geniessen Sie Ihr Baby so, wie jeder neue Elternteil es tun würde – kuscheln und spielen Sie mit ihm.
Beobachten Sie seine Entwicklungsschritte, auch wenn diese vielleicht anders sind als bei anderen Kindern, und teilen Sie Ihre Freude mit Familie und Freunden. Ihr Kind ist einzigartig in dieser Welt – machen Sie es spüren, dass es nur Liebe von Ihnen zu erwarten hat!