So gefährlich sind Gehirnerschütterungen für Kinder
Gehirnerschütterungen bei Kindern können zu lang anhaltenden Schäden führen. Schon leichte Stösse bergen ernsthafte Risiken.
Die Gefahren von Gehirnerschütterungen sind weit verbreitet und betreffen jedes Jahr etwa zwei Millionen Kinder und Jugendliche. Dabei bewirkt ein Schlag auf den Kopf oder am Körper, dass das Gehirn innerhalb des Schädels hin- und hergeschleudert wird.
Sogar scheinbar harmlose Stösse können zu einer Gehirnerschütterung führen. Beispielsweise durch einen kräftigen Stoss von hinten oder eine Kollision zwischen zwei Spielern beim Fussball.
Nicht immer ist es offensichtlich, dass jemand eine solche Verletzung erlitten hat. Daher ist es wichtig, die Symptome einer Gehirnerschütterung zu kennen.
Diese Anzeichen verraten eine Gehirnerschütterung
Dazu gehören unter anderem Bewusstlosigkeit – was ein möglicher Hinweis auf schwerere Hirnschäden sein kann. Aber auch Kopfschmerzen, Schwindelgefühl sowie Sehveränderungen sind entsprechende Anzeichen.
Weitere Indikatoren sind Licht- oder Lärmempfindlichkeit. Auch Desorientierung und Gedächtnisprobleme wie Schwierigkeiten beim Erinnern an Details der Verletzung oder Konzentrationsstörungen können auftreten, genauso wie Gleichgewichts- bzw. Koordinationsprobleme sowie Stimmungsveränderungen.
Nicht jede Gehirnerschütterung zeigt sich sofort
Manchmal treten die Symptome nicht unmittelbar nach dem Unfall auf, sondern erst in den darauffolgenden Tagen. Die Website «Heads Up» der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde «Centers for Disease Control and Prevention» listet Informationen zur Erkennung einer Gehirnerschütterung auf.
Demnach ist eine frühzeitige Erkennung entscheidend, um weitere Schäden zu vermeiden. Denn das Schlimmste, was man nach einer Gehirnerschütterung passieren kann, ist: Eine zweite kommt dazu.
Das Gehirn ist nach einer solchen Verletzung besonders anfällig. Wenn es erneut verletzt wird, können die Symptome länger andauern oder sogar dauerhaft werden.
Angebrachte Sofortmassnahmen
Hat ein Kind beim Sport oder Spiel möglicherweise eine Gehirnerschütterung erlitten, sollte man es sofort aus dem Spiel nehmen. Jetzt ist medizinische Versorgung beziehungsweise ärztliche Hilfe angebracht.
Und zwar, sowohl um sicherzustellen, dass keine schwerwiegenderen Hirnschäden vorliegen als auch, um weitere Symptome genau zu beobachten. Spezielle Fragebögen helfen Ärzten auch später noch, den Zustand des Kindes zu beurteilen und festzustellen, ob es sich erholt hat.
Die Genesung unterstützen
Lange Zeit galt die Empfehlung, dass Kinder nach einer Gehirnerschütterung absolute Ruhe bewahren und sich kaum bewegen sollten. Das bedeutete auch, dass sie nicht zur Schule gehen oder fernsehen durften.
Mittlerweile hat sich jedoch gezeigt, dass diese strikte Vorgehensweise nicht nur unnötig ist, sondern sogar kontraproduktiv sein kann. Es ist sicher und führt zu einer schnelleren Erholung, wenn Kinder schrittweise wieder in ihren Alltag zurückkehren können.
Geeignete Vorsichtsmassnahmen
Zwar lassen sich Gehirnerschütterungen nicht immer vermeiden, doch es gibt Massnahmen zur Vorbeugung. Dazu gehören unter anderem das korrekte Anschnallen im Auto sowie klare Sicherheitsregeln beim Spielen, wie beim Fahrradfahren oder Klettern.
Da mindestens die Hälfte aller Gehirnerschütterungen während des Sports passieren, kommt hier den Trainern eine besondere Verantwortungsrolle zu. Sie sollten Techniken und Fähigkeiten vermitteln, um gefährliche Zusammenstösse zu vermeiden und die Sicherheit ihrer Spieler anvisieren.