Zerebralparese: Wie aus Kindern selbstständige Teenager werden
Das Erwachsenwerden mit einer Zerebralparese kann hürdenreich sein. Wie Eltern ihre Kinder dabei bestmöglich unterstützen können, erfahren Sie hier.
Wenn ein Kind mit einer Entwicklungsstörung wie der Zerebralparese (CP) erwachsen wird, ist dies eine Herausforderung für die ganze Familie. Hier sind einige Tipps, um diesen Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Was ist eine Zerebralparese?
Unter einer Zerebralparese versteht die Medizin eine Gruppe von Erkrankungen, die mit Störungen des Bewegungsapparates einhergeht. Verursacht wird diese Erkrankung durch eine Fehlbildung des Gehirns während des Wachstums im Mutterleib.
Eine Zerebralparese kann aber auch durch Gehirnschäden kurz nach der Geburt entstehen. Symptome einer solchen Erkrankung können Seh- und Wahrnehmungsstörungen, eine verzögerte Sprachentwicklung, eine beschränkte Feinmotorik und Epilepsie (Krampfanfälle) sein.
Wenn betroffene Kinder älter werden, ist das für die Eltern nicht immer einfach. Hierbei müssen sie eine Balance zwischen Versorgung und dem Loslassen ihren Kindes finden.
Bestmöglich versorgt: Die richtige medizinische Betreuung
Eine wichtige Säule im Alltag von Familien mit einem CP-erkrankten Kind ist die kontinuierliche medizinische Versorgung. Es ist entscheidend, einen Arzt zu finden, der sowohl auf Kinder als auch auf Erwachsene spezialisiert ist und sich mit CP auskennt.
Dieser kann sicherstellen, dass alle notwendigen Anpassungen vorgenommen werden und das Wohlbefinden des Kindes oder Heranwachsenden gewährleistet bleibt. Darüber hinaus sollte man bedenken, dass es bei einem Wechsel von pädiatrischer zu erwachsener Gesundheitsversorgung auch darum geht, dem Jugendlichen mehr Eigenverantwortlichkeit zuzugestehen.
Das bedeutet beispielsweise selbstständiges Vereinbaren von Arztterminen oder Verwalten der Medikation.
Wissen und Bildung: Die Tür zur Welt öffnen
Auch Bildung spielt eine wesentliche Rolle im Leben eines heranwachsenden Menschens mit CP. Ein individuell angepasster Lehrplan kann dazu beitragen, bestmögliche Lernergebnisse zu erzielen und das Selbstvertrauen des Jugendlichen zu stärken.
Der Übergang in die Arbeitswelt ist ein weiterer wichtiger Schritt. Es kann hilfreich sein, sich frühzeitig über geeignete Berufsfelder und Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren.
Ein Job-Coach oder eine Berufsberatung können hierbei wertvolle Dienste leisten.
Soziale Kontakte pflegen: Freundschaften als Stützpfeiler
Freunde sind für jeden jungen Menschen wichtig, aber besonders für solche mit CP. Sie bieten emotionale Unterstützung und helfen dabei, soziale Fähigkeiten zu entwickeln.
Deshalb sollte man darauf achten, dass genügend Möglichkeiten zur Pflege von Freundschaften bestehen. Auch Hobbys können dazu beitragen, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und neue Freunde zu finden.
Ob es nun Sportarten sind, die an die Fähigkeiten des Jugendlichen angepasst werden können oder kreative Aktivitäten wie Malen oder Musik: Das Wichtigste ist der Spass daran.
Selbstständigkeit fördern: Das eigene Leben meistern lernen
Schliesslich geht es bei diesem Übergangsprozess auch darum, dem Jugendlichen mit CP mehr Unabhängigkeit zuzugestehen. Dies könnte bedeuten, ihm Aufgaben im Haushalt zuzuweisen oder ihn seine Freizeit selbst planen zu lassen.
Letztendlich liegt das Ziel darin, den jungen Erwachsenen dazu zu befähigen, sein Leben so selbstständig wie möglich zu führen und ihm dabei zu helfen, seine Träume und Ziele zu verwirklichen.
Denn trotz aller Herausforderungen sollte man nie vergessen: Jeder Mensch hat das Recht auf ein erfülltes und glückliches Leben.