Das sind die Unterschiede zwischen Alzheimer und Demenz

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 16.10.2024 - 15:30

Die beiden Begriffe «Demenz» und «Alzheimer werden oft synonym verwendet, doch sie beschreiben zwei unterschiedliche medizinische Zustände. Wir klären auf.

Demenz und Alzheimer
Demenzerkrankungen wie Alzheimer gehören heute zu den Volkskrankheiten. Die Zahl der Betroffenen steigt stetig. - Depositphotos

Es gibt viele Missverständnisse, wenn es um die Begriffe «Demenz» und «Alzheimer» geht. Beide beziehen sich auf kognitive Beeinträchtigungen, doch sie sind nicht identisch.

Demenz hat viele Gesichter

Demenz ist ein Überbegriff für eine Reihe von Symptomen, die das Denken, Erinnern und andere mentale Fähigkeiten beeinflussen. Es handelt sich dabei nicht um eine spezielle Krankheit, sondern eher um einen Sammelbegriff für verschiedene Zustände.

Älterer Mann hat Probleme mit dem Gedächtnis
Demenz kann verschiedene Ursachen haben, wie Durchblutungsstörungen, Hirnverletzungen, Depressionen oder Vitaminmangel. - Depositphotos

Sie kann durch unterschiedliche Ursachen hervorgerufen werden: Nach einem Schlaganfall bildet sich oft eine vaskuläre Demenz.

Die Lewy-Körperchen-Demenz ist hingegen auf ungewöhnliche Proteinablagerungen im Gehirn zurückzuführen. Manchmal können sogar mehrere Typen gleichzeitig auftreten – ein Phänomen, das als gemischte Demenz bekannt ist.

Alzheimer: Der häufigste Typ von Demenz

Die Alzheimer-Erkrankung ist tatsächlich die am weitesten verbreitete Form der Demenz. Sie betrifft etwa 70 Prozent aller Menschen mit demenziellen Symptomen.

Während andere Demenzformen wie die vaskuläre Demenz plötzlich beginnen und sprunghaft verlaufen, beginnt Alzheimer typischerweise schleichend und verschlechtert sich langsam.

Die Ursache der Alzheimer-Krankheit liegt in der Ansammlung ungewöhnlicher Proteine, bekannt als Amyloid und Tau, die Plaques und Verwicklungen im Gehirn bilden. Diese umgeben die Gehirnzellen und stören ihre Kommunikation untereinander, was schliesslich zu ihrer Zerstörung führt.

Symptome und Warnzeichen

Die Symptome von Demenz und Alzheimer variieren stark in ihrer Schwere, je nachdem welcher Teil des Gehirns betroffen ist. Frühwarnzeichen sind oft ein langsamer Rückgang der Gedächtnis-, Denk- und Urteilsfähigkeiten.

Älteres Ehepaar
Zu den häufigsten Anzeichen gehören Gedächtnisverlust, Konzentrationsschwierigkeiten oder Probleme bei Sprachgebrauch und -verständnis. - Depositphotos

Bei der Alzheimer-Krankheit sind die frühen Anzeichen ähnlich wie bei anderen Formen von Demenz; insbesondere Schwierigkeiten beim Erinnern sowie Verwirrtheit treten auf. Mit fortschreitender Krankheit kommen weitere Symptome hinzu, wie Desorientierung, Stimmungs- und Verhaltensänderungen oder körperliche Probleme wie Schluckbeschwerden.

Die Prognose für Menschen mit Demenz hängt von deren spezifischer Ursache ab. So liegt die durchschnittliche Lebenserwartung nach einer Alzheimer-Diagnose bei etwa vier bis acht Jahren, wobei einige Betroffene auch bis zu zwanzig Jahre nach Auftreten erster Symptome noch leben.

Behandlungsmöglichkeiten: Gibt es Hoffnung?

Aktuell gibt es keine Heilung für Demenz oder Alzheimer, doch das bedeutet nicht, dass man nichts tun kann. Die Behandlungen verfolgen das Ziel, die Symptome zu lindern und den Zustand so gut wie möglich zu kontrollieren.

Einige Medikamente zielen darauf ab, die Symptome von Alzheimer zu behandeln, während andere helfen, damit verbundene Probleme wie Schlafstörungen oder Angstzustände zu überwinden.

Darüber hinaus tragen gesunde Lebensgewohnheiten mit regelmässiger Bewegung dazu bei, das Fortschreiten der Krankheit aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen. Kognitive Trainingsprogramme unterstützen Betroffene hingegen dabei, den Alltag besser zu bewältigen.

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