Die 5 Hauptursachen für trübe Sicht

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Unsere Augen sind täglichen Belastungen ausgesetzt. Hinter einer trüben, verschwommenen Sicht können sich viele Erkrankungen verstecken.

mann mit brille in der hand
Verschwommenes, trübes Sehen kann sehr belastend sein. - Depositphotos

Sie wachen morgens auf und Ihre gewohnte klare Sicht ist wie durch einen Schleier getrübt. Was gestern noch klar und deutlich war, erscheint heute unscharf und neblig.

Trübe Sicht kann ein Warnsignal Ihres Körpers sein und sollte niemals ignoriert werden. Hier kommen die fünf häufigsten Gründe, warum Sie unscharf sehen.

Grauer Star – Der schleichende Sichtverlust

Der Graue Star ist die häufigste Ursache für trübe Sicht, besonders bei Menschen über 60 Jahren. Dabei verklumpen Proteine in der Augenlinse und trüben allmählich die Sicht wie ein beschlagenes Fenster.

alte frau schaut aufs handy
Grauer Star und Makuladegeneration betreffen in der Regel ältere Menschen. - Depositphotos

Anfangs bemerken Betroffene oft nur eine leichte Verschlechterung beim Lesen oder Autofahren. Mit der Zeit verstärken sich die Symptome und können zu erheblichen Einschränkungen im Alltag führen.

Die gute Nachricht: Der Graue Star ist heute sehr gut behandelbar. Eine ambulante Operation kann Ihre klare Sicht in den meisten Fällen vollständig wiederherstellen.

Altersbedingte Makuladegeneration – Wenn die Netzhautmitte leidet

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) betrifft das Zentrum der Netzhaut, die sogenannte Makula. Diese Region ist für scharfes, zentrales Sehen verantwortlich und ermöglicht es uns, Details zu erkennen.

Bei AMD wird zunächst das zentrale Sichtfeld beeinträchtigt, während das periphere Sehen erhalten bleibt. Betroffene haben Schwierigkeiten beim Lesen, Erkennen von Gesichtern oder anderen detailreichen Tätigkeiten.

Menschen über 55 Jahre haben ein erhöhtes Risiko, besonders bei familiärer Vorbelastung. Rauchen und ungesunde Ernährung können diese Veranlagung zusätzlich erhöhen.

Diabetische Retinopathie – Diabetes greift die Augen an

Unkontrollierter Diabetes kann zu abnormalem Wachstum von Blutgefässen in der Netzhaut führen. Diese diabetische Retinopathie entwickelt sich oft schleichend und ohne frühe Warnsignale.

Junge Frau misst Blutzucker
Diabetes kann sich auch auf die Sehkraft auswirken. - Depositphotos

Über 50 Prozent aller Diabetiker entwickeln im Laufe ihres Lebens eine diabetische Retinopathie. Besonders gefährdet sind Menschen mit schlecht eingestelltem Blutzucker oder Schwangerschaftsdiabetes.

Die Krankheit kann schnell fortschreiten und zu plötzlichem Sichtverlust führen. Regelmässige Augenuntersuchungen sind für Diabetiker daher lebenswichtig.

Augeninfektionen und Entzündungen – Das Auge rebelliert

Verschiedene Infektionen und Entzündungen können zu trüber Sicht führen, da sie die sichtverantwortlichen Augenstrukturen beeinträchtigen. Bakterielle, virale oder pilzbedingte Infektionen können die Hornhaut, Bindehaut oder andere Augenteile befallen.

Mann beim Augenarzt
Infektionen im Auge lassen sich meist mit Tropfen behandeln. - Depositphotos

Autoimmunerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose greifen ebenfalls die Augen an. Diese systemischen Erkrankungen verursachen Entzündungen, die zu dauerhaften Sehschäden führen.

Frühe Behandlung ist entscheidend, um bleibende Schäden zu vermeiden. Bei ersten Anzeichen einer Augeninfektion sollten Sie umgehend einen Augenarzt aufsuchen.

Fuchs-Dystrophie – Die seltene Hornhauterkrankung

Die Fuchs-Dystrophie ist eine progressive Erkrankung der Hornhaut, die vor allem Frauen betrifft. Dabei sterben die Zellen der Hornhautrückseite langsam ab, was zu Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen führt.

Im frühen Stadium bemerken Betroffene eine leichte Trübung und verschwommenes Sehen, besonders morgens. Mit fortschreitender Erkrankung können Schmerzen und erhöhte Lichtempfindlichkeit hinzukommen.

Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko erheblich. Obwohl selten, kann die Erkrankung unbehandelt zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen führen.

Wann Sie unbedingt zum Augenarzt sollten

Trübe Sicht ist niemals normal und sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten und Heilungschancen.

frau beim augenarzt
Im Zweifel gilt: lieber einmal mehr die Augen checken lassen. - Depositphotos

Besonders dringend wird ein Arztbesuch bei plötzlich auftretender trüber Sicht oder begleitenden Symptomen wie Schmerzen. Auch Lichtblitze, schwebende Punkte oder Gesichtsfeldausfälle sind Warnsignale, die sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordern.

Denken Sie daran: Ihre Augen sind unersetzlich – zögern Sie nicht, sie professionell untersuchen zu lassen. Regelmässige Vorsorgeuntersuchungen können viele Augenerkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln.

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