Gesundes Altern: Forscher entdecken Funktion von Schutzprotein
Altersbedingte Erkrankungen fordern einen hohen Tribut. Eine neu entdeckte Proteinfunktion könnte den Weg für neue, effektivere Behandlungsmethoden ebnen.
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Unser Körper produziert kontinuierlich neue Proteine und ersetzt damit alte Proteine. Dieser Wartungsprozess wird als zelluläre Homöostase bezeichnet.
Mit zunehmendem Alter lässt jedoch die Fähigkeit unserer Zellen nach, diesen Prozess aufrechtzuerhalten. Infolgedessen können sich etwa schädliche Ablagerungen bilden, die mit Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson in Verbindung gebracht werden.
Forscher haben nun ein Protein namens «Manf» identifiziert, das eine entscheidende Rolle für die Zellgesundheit spielt. Möglicherweise könnten damit neue Behandlungen entwickelt werden, die die zelluläre Homöostase unterstützen und bei altersbedingten Krankheiten wirken.
Altersbedingten Krankheiten entgegenwirken
In einer aktuellen Studie an der McMaster University, Kanada, deren Ergebnisse in «Proceedings of the National Academy of Sciences» nachzulesen sind, deckten Wissenschaftler die bisher unbekannte zellschützende Funktion des Proteins auf. Ihr Fund: Eine Klasse von Schutzproteinen, bekannt als Manf, zeichnet dafür verantwortlich, die zelluläre Funktionsfähigkeit zu erhalten.
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Bisherige Studien hatten schon ermittelt, dass Manf-Proteine vor erhöhtem zellulärem Stress schützen. Die zitierte Studie nahm am Beispiel von Fadenwürmern namens C. elegans die Auswirkungen der Manf-Proteine im Detail in den Blick.
Dabei entdeckten sie die Schlüsselrolle des Proteins im Entsorgungsprozess innerhalb der Zelle: Manf helfen dabei, alte Proteine abzubauen. Auf diese Weise halten sie die Zellen gesund und frei von Ablagerungen.
Manf: Ein Schutzschild für unsere Zellen
Eine Erhöhung des Manf-Spiegels aktivierte zudem ein natürliches Reinigungssystem innerhalb der Zellen. Dadurch funktionieren Zellen besser und länger.
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Die Studienautoren wiesen darauf hin, dass es sich bei der Schutzfunktion von Manf um universale Prozesse handle, die auch im menschlichen Organismus relevant sind. Die Rolle von Manf bei der zellulären Homöostase könnte daher zur Entwicklung von Behandlungen für Krankheiten verwendet werden.
Bis zu einer Behandlung am Menschen dürfte es dennoch ein langer Weg sein.