Junge Menschen sind immer häufiger von Krebs betroffen

Laura Martin
Laura Martin

Am 10.12.2024 - 15:11

Die Krebsraten bei jungen Erwachsenen steigen drastisch an. Experten suchen fieberhaft nach den Ursachen für diese beunruhigende Entwicklung.

Junge Krebspatientin an Fenster
Junge Menschen sind häufiger von Krebs betroffen als früher. - Depositphotos

Eine Studie zeigt einen Anstieg von fast 20 Prozent der Krebsdiagnosen bei Dreissigjährigen zwischen 2010 und 2019, besonders bei Frauen. Veröffentlicht wurde sie in der US-amerikanischen medizinischen Open-Access-Zeitschrift «JAMA Network Open».

Gastrointestinale Tumore auf dem Vormarsch

Besorgniserregend ist vor allem der Zuwachs gastrointestinaler Krebserkrankungen um beeindruckende 15 Prozent während des Untersuchungszeitraums. Solche Krebserkrankungen beinhalten Darm-, Dickdarm-, Rektum-, Appendix-, Gallengangs- und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Darmkrebsschleife
Die dunkelblaue Schleife steht für Darmkrebs und steht auch dafür, das Bewusstsein für die Erkrankung und die Bedeutung der Vorsorge zu schärfen. - Depositphotos

Laut «American Cancer Society» waren im Jahr 2019 sogar 20 Prozent aller neu diagnostizierten Fälle von Darmkrebs-Patienten unter 55 Jahren. Das ist ein Anstieg von nur 11 Prozent seit dem Jahr 1995.

Junkfood als Übeltäter?

Viele Experten sehen in unserer westlichen Ernährung mit ballaststoffarmem Fast Food und ultraverarbeiteten Lebensmitteln eine mögliche Ursache für diesen Trend. Ein hoher Ballaststoffkonsum wiederum könnte das Risiko mehrerer Krebserkrankungen senken, darunter Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Rektumkrebs.

Doch diese Faktoren sollte man nicht als alleinige Ursache betrachten.

Das Rätsel der steigenden Krebsraten

Die Gründe für den Anstieg der Krebsraten bei jungen Menschen sind wahrscheinlich vielschichtig. Es scheint keinen Zusammenhang mit Übergewicht oder einer vegetarischen Ernährung zu geben.

Ärztin mit Laptop
Regelmässige Vorsorge ist wichtig zur Krebsbekämpfung. - Depositphotos

Eine mögliche Ursache könnte eine Veränderung der Darmflora bei jüngeren Generationen sein. Ein gesundes Mikrobiom ist entscheidend für die Prävention von Darmkrebs.

Krebsprävention: Mehr Aufmerksamkeit für Symptome

Trotz aller Unsicherheiten fordern Experten dringend mehr Aufmerksamkeit im Gesundheitswesen für die Symptome junger Patienten. Neben dem Mikrobiom sind weitere mögliche Faktoren wie Antibiotika-Einsatz in der Kindheit, veränderte Essgewohnheiten, Vitaminzufuhr und sinkende Stillraten denkbar.

Fast 35 Prozent der US-amerikanischen Erwachsenen leiden unter Vitamin-D-Mangel. Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Spiegeln und einem erhöhten Krebsrisiko hin.

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