Sinuskopfschmerz ‒ oder doch etwas anderes?
Viele Menschen vermuten hinter Schmerzen im Gesichtsbereich eine harmlose Erkältung. Doch oft steckt mehr dahinter.

Plötzlich zieht ein dumpfer Schmerz durch Stirn und Wangen, begleitet von Druckgefühl und verstopfter Nase. Was wie ein klassischer Sinuskopfschmerz wirkt, entpuppt sich manchmal als Symptom einer anderen Ursache.
Wer gezielt gegen die Beschwerden vorgehen will, sollte die Unterschiede kennen.
Definition: Sinuskopfschmerz
Sinuskopfschmerzen entstehen durch Entzündungen oder Blockaden in den Nasennebenhöhlen. Typisch sind ein drückender Schmerz im Bereich von Stirn, Wangen oder hinter den Augen sowie ein Gefühl von Schwere im Gesicht.

Häufig verstärken sich die Schmerzen beim Bücken oder bei schnellen Kopfbewegungen. Weitere Anzeichen sind eine verstopfte Nase, Druckempfindlichkeit im Gesichtsbereich und manchmal sogar Zahnschmerzen.
Die Beschwerden treten oft nach einer Erkältung oder bei Allergien auf und können den Alltag stark beeinträchtigen.
Es könnte auch eine Migräne sein
Allerdings: Nicht jeder Schmerz im Gesichtsbereich stammt zwingend aus den Nebenhöhlen. Viele Betroffene deuten Migräne oder Spannungskopfschmerzen fälschlicherweise als Sinuskopfschmerz.
Migräne äussert sich oft durch einseitigen, pulsierenden Schmerz, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Übelkeit. Im Gegensatz dazu verursacht ein echter Sinuskopfschmerz meist beidseitige Beschwerden, zähen Nasenausfluss, jedoch keine Sehstörungen.
Migräne wird mit speziellen Medikamenten wie Triptanen behandelt. Im konkreten Fall empfiehlt sich Ruhe in einem abgedunkelten Raum; langfristig ausserdem vorbeugende Massnahmen wie Entspannungstechniken oder eine Anpassung des Lebensstils.
Ursachen: Von Infekten bis Allergien
Die häufigste Ursache für Sinuskopfschmerzen ist eine akute oder chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen, ausgelöst durch Viren, Bakterien oder Allergien. Auch anatomische Besonderheiten wie eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Nasenpolypen können Entzündungen fördern und wiederkehrende Beschwerden verursachen.

Bei einer chronischen Sinusitis bleibt die Entzündung über längere Zeit bestehen und sorgt für besonders hartnäckige Schmerzen und Druckgefühle. Bei bakteriellen Infektionen verschreibt der Arzt meist Antibiotika, während bei viralen Infekten vor allem abschwellende Nasensprays, Inhalationen und viel Flüssigkeit helfen.
Wärmeauflagen im Gesicht und das Spülen der Nase mit Kochsalzlösung können die Beschwerden zusätzlich lindern. Bei Allergien stehen antiallergische Medikamente im Vordergrund. Halten die Schmerzen länger an oder treten Fieber und Sehstörungen auf, ist ein Arztbesuch ratsam.