Warum fühlt sich die Erkältung nachts schlimmer an?

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Am 14.02.2025 - 06:51

Sie leiden an einer fiesen Erkältung und Husten, Schnupfen und Co werden gerade nachts unerträglich? Woran das liegt und was Sie dagegen tun können.

frau mit erkältung im bett
Nachts sind Erklältungssymptome oft schlimmer. - Depositphotos

Die Nacht bricht herein, und während die Welt um uns herum zur Ruhe kommt, scheinen die Symptome einer Erkältung in der Dunkelheit erst so richtig aufzublühen. Halsschmerzen stechen schärfer, der Husten wird quälender, und das Gefühl der Erschöpfung wird übermächtig.

Man liegt im Bett, eingehüllt in Decken, aber die Kälte und die Beschwerden scheinen sich mit jedem Atemzug zu verstärken. Diese nächtlichen Qualen sind nicht nur eine Einbildung; sie sind ein reales Phänomen, das viele Menschen während einer Erkältung durchmachen.

Doch warum ist das so?

Erkältungsviren sind stark nachtaktiv

Es ist weit verbreitet, dass Erkältungssymptome abends und nachts schlimmer werden. Tagsüber hat unser Körper die Möglichkeit, die Symptome durch Aktivität und Ablenkung zu verdrängen.

schlaflose frau mit kissen auf dem Kopf
Erkältungssymptome rauben uns nachts den Schlaf. - Depositphotos

Nachts jedoch, wenn wir zur Ruhe kommen, wird unser Körper anfälliger für die Beschwerden. Studien zeigen zudem, dass Erkältungsviren in der Abenddämmerung aktiver werden und sich schneller vermehren können.

Der Einfluss des «zirkadianen» Rhythmus

Der menschliche Körper folgt einem inneren Rhythmus, dem sogenannten zirkadianen Rhythmus, der viele physiologische Prozesse steuert. Dieser Rhythmus beeinflusst auch das Immunsystem:

Während des Tages ist unser Cortisolspiegel hoch, was entzündungshemmende Effekte hat und die Erkältungssymptome dämpft. Mit dem Abfall des Cortisolspiegels am Abend legen Entzündungen wieder zu und deren Symptome werden stärker wahrgenommen.

Warum die richtige Schlafposition zählt

Auch unsere Schlafposition könnte eine Rolle spielen. Tagsüber sind wir meist aufrecht unterwegs – dadurch kann zum Beispiel Nasensekret besser abfliessen. Nachts jedoch ist dieser Abfluss erschwert, und das Sekret staut sich eher in den Atemwegen.

Zudem können eine unzureichende Belüftung des Schlafraums oder Allergene wie Staubmilben zusätzliche Beschwerden verursachen.

Erhöhen Sie Ihre Kopfposition, um den Schleim abzuleiten und das Atmen zu erleichtern. Auch die Verwendung eines Luftbefeuchters kann wahre Wunder bewirken.

Tipps zur Linderung Ihrer Erkältungsbeschwerden

Damit die Erkältungssymptome sich nachts im Rahmen halten, müssen Sie nicht sofort zu Medikamenten greifen. Auch Hausmittel wirken: Inhalieren mit heissem Wasserdampf beispielsweise befeuchtet die Atemwege und kann den Hustenreiz verringern, besonders wenn Sie Kräuter wie Kamille hinzufügen.

mann inhaliert
Inhalieren Sie zwei- bis dreimal täglich für etwa 5 bis 20 Minuten. - Depositphotos

Wickel aus warmen Kartoffeln oder Zwiebeln können ebenfalls beruhigend wirken. Sie spenden Wärme, fördern die Durchblutung und reduzieren Entzündungen – und Sie dürfen sich auf eine wohlige und ruhige Nacht freuen. Ihr Immunsystem dankt's Ihnen doppelt!

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