6 revolutionäre Therapien für die Psyche
Es gibt diverse Möglichkeiten, eine psychische Erkrankung zu behandeln. Hilfreich sind sie aber nicht immer. Hier deshalb sechs revolutionäre Therapieformen.
Es ist kaum zu glauben, dass unsere Kenntnisse über den menschlichen Geist und die Behandlung von psychischen Störungen wie Depressionen, Angstzuständen und Schizophrenie immer noch in den Kinderschuhen stecken.
Die erste Entdeckung eines Neurotransmitters liegt gerade mal ein Jahrhundert zurück und erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts kam es zu einem weitreichenden Umdenken im Bereich der psychiatrischen Krankenhausaufenthalte oder Institutionalisierungen.
Noch heute sind unsere Erkenntnisse begrenzt – besonders, wenn es um therapieresistente Depression geht. Studien haben gezeigt, dass rund 30 Prozent der Menschen mit schwerer depressiver Störung (MDD) in diese Kategorie fallen. Fast jeder dritte Mensch mit Depression fühlt sich also möglicherweise hoffnungslos und vom modernen Medizinsystem im Stich gelassen.
Aber es gibt Hoffnung! Immer noch werden in der Medizin und der Psychologie Fortschritte gemacht. Oder bekannte Therapieansätze werden wiederentdeckt. Die Elektrokonvulsionstherapie ist durch ihre Darstellung in Filmen stark stigmatisiert. Richtig angewendet kann sie aber ein effizientes Mittel bei schweren psychischen Erkrankungen darstellen.
Andere, neuere, vielversprechende Methoden sind noch weniger bekannt oder befinden sich noch in der Erforschung. Oft sind sie daher nur ausgewählten Studienteilnehmenden zugänglich. In den nachfolgenden Abschnitten stellen wir einige der neuen Therapieansätze kurz vor.
Natürliche Wirkstoffe als Heilsbringer?
CBD-Öl: Bekannt für die Behandlung von chronischen Schmerzen und Epilepsie, könnte CBD – Cannabidiol, eine der beiden Komponenten von Cannabis neben Tetrahydrocannabinol (THC) – auch Anwendung in der Behandlung von psychischen Erkrankungen wie Depressionen und bipolarer Störung finden.
Psilocybin (Zauberpilze): Es mag überraschen, aber die psychedelische Substanz Psilocybin aus «Zauberpilzen» wird als potenzielle Therapieoption bei mentalen Gesundheitsproblemen diskutiert. Die Forschung hat gezeigt, dass Psilocybin klinisches Potenzial bei der Behandlung von suizidalen Gedanken, Depressionen, Angstzuständen sowie Zwangsstörungen und PTSD hat.
Ketamin: Ursprünglich bekannt als Freizeitdroge, zeigt es sich nun als vielversprechende Therapieoption für Menschen mit therapieresistenter Depression. Studien zeigen Erfolgserlebnisse bei etwa 60 Prozent dieser Patientengruppe.
Neurostimulation in neuer Form
Transkranielle Magnetstimulation (TMS): Eine etablierte nicht-invasive Methode zur Verbesserung depressiver Symptome mittels magnetischer Felder zur Stimulierung bestimmter Nervenzellen im Gehirn.
Beschleunigte Theta Burst rTMS und intermittierende Theta-Burst-Stimulation (iTBS): Modifizierte Formen der Neurostimulation, die kürzere Sitzungen mit ähnlichen Vorteilen wie bei herkömmlicher TMS bieten.
Vagusnerv-Stimulation (VNS): Bei dieser Methode wird ein Gerät implantiert, das den linken Vagusnerv im Nacken durch elektrische Impulse stimuliert. Frühe Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse für therapieresistente Depression.
Diese Behandlungen eröffnen neue Hoffnungsschimmer jenseits von Antidepressiva und bestehenden therapeutischen Modellen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass viele von ihnen noch in der Erforschung sind. Falls Sie neugierig auf eine dieser Therapieoptionen sind, besprechen Sie dies mit Ihrem behandelnden Arzt.