Burn-out: Wenn die Flamme der Leidenschaft erlischt

Daniela Matte
Daniela Matte

Am 31.07.2024 - 06:02

Kennen Sie das Gefühl, «ausgebrannt» zu sein? «Burn-out» ist der Fachbegriff für ein Syndrom, bei dem genau das passiert. In mehreren Phasen bis zum Aus. Fast!

Die erschöpfte und müde Frau, die Überstunden arbeitet.
Haben Sie realistische Anforderungen an sich selbst und setzen Sie sich erreichbare Ziele. - Depositphotos

Der Begriff «Burn-out» beschreibt treffend, was bei dieser Krankheit passiert. Menschen, die leidenschaftlich für ihre Arbeit «brennen», «erlöschen» langsam – wie eine Kerze, die zu lange brennt.

Dies ist das sogenannte Burn-out-Syndrom. Doch wer ist am meisten gefährdet, und wie lässt sich dem «Ausbrennen» vorbeugen?

Risikofaktoren für einen Burn-out

Ganz am Anfang des Phänomens, in den 1980er-Jahren, nahm man an, dass Burn-out hauptsächlich solche Berufe betrifft, in denen mit Menschen gearbeitet wird. Diese Ansicht hat sich mittlerweile geändert.

Menschen in sozialen Berufen sehen sich zwar immer noch mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko konfrontiert. Grundsätzlich aber kann ein Burn-out jeden treffen.

Was also sind Risikofaktoren im Kontext Arbeit? Hohe Leistungsanforderungen gepaart mit wenig Möglichkeiten zur Entlastung oder Erholung sowie gravierende Folgen im Falle eines Fehlers wären da unter anderen zu nennen.

Ergebnis einer längeren Entwicklung

In den meisten Fällen spielen neben der Arbeit auch andere Faktoren eine Rolle: ein übertriebenes Leistungsstreben, Perfektionismus oder ein toxisches Umfeld können den Weg in den Burn-out mit vorbereiten.

Klar ist: Burn-out tritt nicht aus heiterem Himmel. Meistens ist Burn-out Ergebnis einer längeren Entwicklung.

Der Mann erklärt begeistert etwas seinen Kollegen.
Auch eine Begeisterung, die keine Zeit für sich selbst lässt, kann zu völliger Erschöpfung führen. - Depositphotos

Je früher man mögliche Burn-out-Stadien identifiziert, desto einfacher lässt sich dagegen angehen.

Himmelhochjauchzend ... zu Tode betrübt

Der Burn-out beginnt mit einer Phase überschäumender Begeisterung: Sie haben viel Energie und «brennen» für Ihre Arbeit. Nach und nach verändert sich dieses Gefühl, Sie kommen nicht mit, dafür kommen immer mehr Aufgaben auf Sie zu – das ist die Phase der Stagnation.

Frustration – die dritte Phase – ist dann nur noch eine Frage der Zeit. Es folgt die Apathie – ein Wechselspiel aus «Alles aufholen wollen» und «Es hat ja doch keinen Sinn».

Am Ende dieses Weges steht der Burn-out. Der Enthusiasmus ist weg, der Glauben an mögliche Veränderungen auch, Arbeit ist nur noch anstrengend – Sie sind ausgebrannt.

So fühlen Sie sich, wenn Sie betroffen sind

Möglicherweise sind Sie irgendwann unterwegs geistig müde geworden, von Ihrer Kreativität ist nur noch wenig da.

Sie sind physisch müde, können aber nicht schlafen; Sie können sich nicht konzentrieren, aber Ausruhen geht auch nicht.

Ihre Verdauung funktioniert nicht wie sonst, Sie sind eher apathisch – und Suchtmittel wie Kaffee, Süsses oder «Härteres» scheint verlockender als in anderen Momenten, um Sie noch irgendwie am Laufen zu halten.

Selbsthilfe:

Wenn Sie sich angesprochen fühlen: Halten Sie an. Sie müssen nicht bleiben, wo Sie sind – es gibt Möglichkeiten, gegen das Burn-out-Syndrom anzukämpfen, gar ihm vorzubeugen.

Die Frau teilt ihre Sorgen mit ihren Kollegen.
Kollegen, die auch in schlechten Zeiten für Sie da sind, sind unbezahlbar. - Depositphotos

Finden Sie Ihre Balance und setzen Sie klare Grenzen, wie viel Zeit Sie der Arbeit und wie viel Zeit Ihrem Privatleben widmen. Nehmen Sie sich genug Zeit für sich selbst – es ist wichtig, nicht nur für andere da zu sein, sondern auch für sich selbst.

Pflegen Sie Beziehungen zu Ihren Freunden und Ihren Kollegen, die in guten wie in schwierigen Zeiten an Ihrer Seite stehen – und wagen Sie es, sich nach professioneller Hilfe umzusehen, wenn Sie trotz allem nicht mehr weiterwissen.

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