Ihr 6-Schritte-Plan zum Vergeben und Loslassen

Juli Rutsch
Juli Rutsch

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Vergebung kann schwer fallen. Aber sie bringt viele Vorteile mit sich. Hier sind sechs Schritte, wie Sie vergeben und loslassen.

Wer vergibt und loslässt, tut sich selbst viel Gutes.
Wer vergibt und loslässt, tut sich selbst viel Gutes. - Depositphotos

Wer kennt es nicht, dieses nagende Gefühl der Wut oder Enttäuschung, das uns nach einem Streit oder einer ungerechten Behandlung heimsucht? Es ist eine natürliche Reaktion auf Schmerz und Verrat, doch es kann auch zu einer schweren Last werden.

Wenn wir lernen loszulassen, geben wir uns selbst die Chance auf inneren Frieden. Vergebung ist dabei ein Prozess – ein Weg zur persönlichen Entwicklung und Verbesserung unserer geistigen Gesundheit.

Jemand anderem zu vergeben bringt viele Vorteile mit sich, vor allem für die eigene Gesundheit.
Jemand anderem zu vergeben bringt viele Vorteile mit sich, vor allem für die eigene Gesundheit. - Depositphotos

Doch Vergebung bedeutet nicht, den Schmerz zu ignorieren oder so zu tun, als wäre nichts passiert. Es geht darum, sich bewusst dafür zu entscheiden, all den Groll und Ärger loszulassen.

6 Wege, um Vergebung in Ihrem Leben praktisch umsetzen

Wie lassen wir also los? Wie vergeben wir denen, die uns verletzt haben?

Der Weg zur Vergebung kann kurz oder lang sein, doch er lohnt sich immer. Hier sind sechs Schritte, die Ihnen dabei helfen können:

1. Anerkennung der Situation

Nehmen Sie sich Zeit, um das Geschehene zu reflektieren. Worum ging es in dem Konflikt?

Wie haben Sie sich dabei gefühlt? Hatten Sie eine Rolle dabei, die Sie anerkennen müssen?

Sie haben es klar verstanden? Dann suchen Sie sich einen ruhigen Ort und atmen Sie ein paar Mal tief durch, um Ihr Nervensystem zu beruhigen.

2. Gefühle benennen und Selbstmitgefühl praktizieren

Manchmal verspüren wir nach einer Verletzung ein Durcheinander von Gefühlen, von denen wir nicht einmal wissen, was sie alle sind. In diesen Momenten könnten Sie ein Tool nutzen, um klarzumachen, wie Sie sich fühlen.

Fragen Sie sich, warum Sie sich so fühlen. Was würde Ihnen helfen, sich besser zu fühlen?

Manchmal hilft es, die Ursache des Schmerzes zu verstehen, um unsere Einstellung zur Vergebung zu mildern.

3. Lassen Sie es raus

Das Unterdrücken Ihrer Gefühle führt zu anhaltender Frustration, Wut und Groll. Wenn Sie sich verletzt fühlen, ist es wichtig, es herauszubringen.

In ein Kissen zu schreien, kann helfen, die angestaute Energie und Wut rauszulassen und sie nicht der betroffenen Person entgegen zu schmettern.
In ein Kissen zu schreien, kann helfen, die angestaute Energie und Wut rauszulassen und sie nicht der betroffenen Person entgegen zu schmettern. - Depositphotos

Natürlich ist es im Allgemeinen nicht angebracht, jemanden, der Sie verärgert hat, anzuschreien. Schreiben Sie stattdessen Ihre Gefühle in einem Brief, den Sie nicht abschicken, oder in einem Tagebuch nieder.

Bringen Sie diese grossen Emotionen aus Ihrem Körper auf ein Blatt Papier, damit Sie beginnen können, sie zu verarbeiten.

4. Klare Grenzen setzen (falls nötig)

Anderen zu vergeben ist wichtig, aber auch der Schutz Ihrer geistigen Gesundheit und Ihres Wohlbefindens ist von grösster Bedeutung. Vergeben bedeutet nicht, dass andere Sie weiterhin verletzen dürfen.

Stellen Sie also sicher, dass Sie gesund sind. Legen Sie Grenzen fest, um sich vor weiterem Schaden zu schützen, und kommunizieren Sie Ihre Bedürfnisse und Grenzen klar.

5. Einfühlungsvermögen üben (wenn angebracht)

Wenn es angebracht ist, können Sie versuchen, Mitgefühl für die Person zu entwickeln, die Sie verletzt hat. Ist der Schmerz, den Sie verspüren, auf einen harmlosen Fehler oder ein Missverständnis zurückzuführen?

Dann können Sie vielleicht versuchen, sich in die Lage Ihres Gegenübers zu versetzen. Haben Sie jedoch eine schwere Verletzung oder einen schweren Verrat erlebt, dann sprechen Sie mit einer aussenstehenden Person darüber.

Versuchen Sie zu verstehen, warum die andere Person sich so verhalten hat.
Versuchen Sie zu verstehen, warum die andere Person sich so verhalten hat. - Depositphotos

Auch ein Therapeut kann hier weiterhelfen. Denn Sie können Ihren Schmerz nicht wegrationalisieren, wenn Sie ihn noch nicht vollständig verarbeitet haben.

6. Kommunikation zur Schaffung von Abschluss:

Sprechen Sie Ihre Gefühle gegenüber demjenigen aus, der Ihnen wehgetan hat. Dies kann bei der Vergebung helfen.

Denken Sie jedoch daran: Bei der Erlangung von Vergebung geht es mehr um Ihren inneren Frieden als darum, eine Entschuldigung zu erhalten.

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