Nach dem Entzug: Mentale Hilfe bei Genesung von Opiatabhängigkeit
Die Auswirkungen einer Opiatabhängigkeit werden nach dem Entzug physisch abklingen. Doch die psychische Abhängigkeit und Versuchungen halten oft Jahre an.
Die Realität zeigt uns, dass viele Menschen auf ihrem Weg zur vollständigen Genesung von einer Medikamentensucht rückfällig werden. Geduld, liebevolle Beziehungen und emotionale Widerstandsfähigkeit sind notwendige Begleiter auf dem Pfad zu einem gesunden Leben.
Stress: Brandbeschleuniger für Medikamentenabhängigkeit
Um den Genesungsprozess erfolgreich durchlaufen zu können, ist es unabdingbar, die tiefgreifenden Zusammenhänge zwischen Stress und Drogenabhängigkeit zu verstehen. Personen mit traumatischen Erfahrungen wie Kindesmissbrauch neigen eher dazu, eine Drogensucht zu entwickeln.
Zudem erhöhen stressbedingte psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen das Risiko einer Sucht. Viele Betroffene geben an, dass sie Schmerzmittel missbraucht haben, um ihren Stress besser bewältigen zu können.
Wichtig ist also, diese Bewältigungsstrategie durch gesunde Strategien zu ersetzen. Nur so ist es möglich, sich zu erholen.
Familie und Freunde: Die Säulen der Suchterholung
Eine der Ursachen für Rückfälle bei Schmerzmittelabhängigkeit ist die Unfähigkeit, intime Beziehungen aufzubauen oder zu pflegen. Es ist schwierig, sich allein von einer Medikamentenabhängigkeit zu erholen.
Die Wiederherstellung enger Verbindungen mit Familie und Freunden ist besonders wichtig für eine erfolgreiche Genesung. Oftmals müssen Betroffene zunächst erkennen und wiedergutmachen, welchen «Schaden» ihr bisheriges Verhalten angerichtet hat.
Ob finanzieller Missbrauch von Partnern, Lügen oder Ausreden: Häufig dauert es, bis das Vertrauen wieder da ist, welches während der Sucht gebrochen worden ist.
Unterstützung in Gruppentherapie
Fachleute sind überzeugt davon, dass Gruppentherapie der Einzeltherapie bei der Erholung von Medikamentenmissbrauch überlegen ist. In einem Gruppenkontext können Gleichgesinnte sich gegenseitig unterstützen und herausfordern.
Es entsteht ein Gefühl gemeinschaftlicher Solidarität. Auch Angehörige haben oft ihre eigenen emotionalen Probleme als Folge des Umgangs mit der Sucht eines geliebten Menschen.
Sie können häufig von eigenen Unterstützungsgruppen profitieren, indem sie ihre Geschichten und Erfahrungen mit anderen Familien teilen.
Körperliche Aktivitäten zur Stärkung des Geists
Drogenabhängigkeit belastet nicht nur den Geist und die Seele – auch der Körper leidet darunter. Sport wurde zwar noch nicht umfangreich im Kontext der Suchterholung untersucht.
Doch es gibt Hinweise auf positive Effekte in Kombination mit anderen Therapieformen. Auch Meditation könnte eine wertvolle Hilfe sein.
Sie unterstützt den Betroffenen dabei, schmerzhafte Gefühle und wie diese Gefühle zum Verlangen beitragen können, zu verstehen.