Wenn das eigene Aussehen zur Sucht wird
Gut aussehen wollen wir doch alle. Aber wenn der halbe Tag dafür draufgeht, sein Äusseres zu perfektionieren, könnte eine dysmorphe Störung vorliegen.
Die Körperschemastörung ist auch bekannt als «Body Dysmorphic Disorder» (BDD). Es handelt sich hierbei um eine psychische Erkrankung, die sich durch übermässige Sorge um vermeintliche Makel im eigenen Erscheinungsbild kennzeichnet.
Oft sind diese «Mängel» für andere nicht erkennbar. BDD kann jeden treffen, unabhängig von Alter und Geschlecht.
Doch häufig manifestiert sie sich in der Jugend oder im jungen Erwachsenenalter. Sie betrifft Männer und Frauen gleichermassen.
Symptome einer Körperschemastörung
Wer seinem Aussehen einen übermässig hohen Stellenwert im Leben beimisst und seine Glückseligkeit davon abhängig macht, könnte unter BDD leiden. Man äussert ständig Kritik am eigenen Aussehen und betreibt einen hohen Zeitaufwand, dieses zu perfektionieren.
Auch ein übertriebener Aufwand zum Kaschieren der wahrgenommenen Mängel ist ein Anzeichen. Dies kann sich bei Frauen in stundenlangem Frisieren, aufwändigem Make-up und modischen Zwängen äussern.
Bei Männern ist tägliches, stundenlanges Trainieren im Fitnessstudio häufig ein Zeichen, dass das äussere Erscheinungsbild als extrem wichtig wahrgenommen wird. Es sei denn, es handelt sich um einen ambitionierten Leistungs- oder Profisportler.
Der erste Schritt zur Heilung: Hilfe suchen
Wenn Betroffene ihr «Programm» nicht einhalten können, kann dies zu starker Unsicherheit führen. Der hohe Zeitaufwand kann zu erheblichen Beeinträchtigungen ihres Alltagslebens, einschliesslich Arbeit, Sozialleben und Beziehungen führen.
Darüber hinaus kann BDD zu Depressionen, Selbstverletzung und sogar Suizidgedanken führen. Wer vermutet, unter BDD zu leiden, sollte einen Arzt aufsuchen.
Sich Hilfe zu holen ist entscheidend, denn die Symptome verschwinden wahrscheinlich nicht ohne Behandlung und können sich sogar verschlimmern. Mit einer geeigneten Therapie können die Symptome von BDD verbessert werden.
So wird BDD behandelt
Je nach Schweregrad der Symptome kommen verschiedene Ansätze infrage: kognitive Verhaltenstherapie (CBT), Antidepressiva wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) oder eine Kombination aus beidem.
Betroffene können auch selbst aktiv dazu beitragen, ihre Situation zu verbessern. Regelmässige Bewegung in der freien Natur und ausreichender Schlaf sind dabei genauso wichtig wie soziale Kontakte.
Auch das Ausprobieren neuer Dinge kann zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens beitragen.