Wie kann ich konkret meine Beziehungen leben?

Raphael Fässler
Raphael Fässler

Was Beziehungen stark macht – zu mir, zu anderen, zur Welt. Und wie du heute kleine Schritte gehst, die morgen alles verändern.

Hände halten
Starke Beziehungen erfordern Arbeit und viel Wertschätzung. - Depositphotos

Wir alle sehnen uns nach Nähe – und fürchten sie zugleich. Beziehung beginnt dort, wo ich mich zeige: in der Partnerschaft, am Familientisch, im Büro, im Wald, im Gebet – zu meinen Gedanken und zu meinen Gefühlen. Beziehung ist kein Zustand, sondern ein täglicher Prozess. 

Beziehung zu mir selbst: Der stille Anfang 

Wer sich nicht spürt, kann andere schwer erreichen. Drei Minuten Atmen, Hand ans Herz, eine ehrliche Frage: Was brauche ich gerade?

Studien zeigen: Selbstempathie senkt Stress, stärkt Immunsystem und Entscheidungsfreude. So entsteht der Boden für Wertschätzung – nicht als Höflichkeitsfloskel, sondern als Haltung. Alles beginnt bei dir. 

Partnerschaft: Vom Ich zum Wir 

Narzissmus ist ein lauter Ruf nach Anerkennung. Heilung beginnt mit beidseitiger Würdigung: «Ich sehe deine Bedürfnisse – und wahre meine.»

Vereinbart wöchentliche Wertschätzungs-Rituale: 5 Minuten, abwechselnd sagen, was der andere gut macht. Kurz, konkret, transformativ. Nähe wächst, Drama schrumpft.

So stärkt ihr Anerkennung und Dankbarkeit. 

Familie: Autonomie in der Kindererziehung 

Kinder brauchen Führung und Freiheit. Autonomie heisst: Wahlräume geben («Möchtest du jetzt Zähne putzen oder nach dem Schlafanzug?»), Gefühle benennen, Grenzen ruhig halten.

So lernen Kinder Selbstwirksamkeit und Eltern liebevoll Leitplanken setzen. 

Schule: Lehren ist Beziehung, Lernen auch 

Vertrauen, Nähe und echtes Interesse öffnen Türen zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen, die kein Lehrbuch je aufschlagen kann. Denn nur wenn sie sich gesehen und gehört fühlen, können unsere Kinder lernen und wir sie achtsam und bewusst begleiten.

Entscheidend für unseren Lernerfolg ist die echte Verbindung. Frage dich: Wie würde dein Leben aussehen, wenn jede Begegnung dir Mut, Neugier und Freude am Lernen geschenkt hätte? 

Beruf: Co-Kreation statt Konkurrenz 

Wenn zwei oder mehr Menschen sich in einem gemeinsamen Anliegen zum Wohle aller verbinden und ihre Verschiedenartigkeit feiern, werden Wunder möglich.

Beginne Meetings mit einer 1-Minuten-Check-in-Runde: Stimmung, Fokus, Hindernis. Co-Kreation entsteht, wenn Sicherheit vor Perfektion kommt.

Ergebnis: schnellere Lerndurchläufe, weniger Reibung, mehr Verantwortung. 

Community bilden: Aus Bekannten werden Verbündete 

Gemeinschaft wächst, wenn Menschen Beiträge leisten dürfen.

Starte klein: ein offenes Frühstück im Quartier, eine Laufgruppe, ein Kreis für junge Eltern. Rolle klar benennen («Gastgeber:in», «Zeitwächter:in»), Regeln simpel halten (pünktlich, präsent, respektvoll). So entsteht soziale Bewährtheit: «Hier wird gesehen, was ich einbringe.»

Merke dir: Dein Umfeld prägen dich und du sie – extrem. 

Natur & Glaube: Verbundenheit jenseits des Egos 

Ein achtsamer und bewusster Waldgang ohne Handy – den Herbst riechen. Ein kurzes Dankgebet vor dem Essen – Demut. Diese Rituale öffnen eine grössere Perspektive und schenken Frieden.

Wer sich eingebunden fühlt, entscheidet nachhaltiger und hält Krisen besser aus. Positiver Nebeneffekt: Dein Nervensystem entspannt sich – dein Immunsystem stärkt dich. 

Drei Mikro-Schritte ab heute 

Sprich täglich eine Wertschätzung aus – konkret («Dein Humor hat mir den Tag gerettet.»). 

Formuliere eine Grenze mit darauffolgendem Angebot («Heute kein Treffen – morgen 15 Min. Telefon?»). 

Teile deine Lernmomente («Ich lag daneben. Das habe ich verstanden.»). Vorbilder schaffen Sicherheit. 

Das grosse Geschenk: flowinyou festival  

Wer all das nicht nur lesen, sondern erfahren und leben will, findet Raum beim «flowinyou festival» am 25.10.25 in Schwyz: Speeches, Workshops, Tischmesse und Networking. Mit Herz und absoluter Expertise wird aufgezeigt, wie Verbindung gelingt – in Partnerschaft, Familie, Beruf, Schule und zu dir selbst. Wissenschaftlich fundierte Impulse zu brandaktuellen Themen wie Narzissmus & Wertschätzung, Lehren & Lernen, Resilienz und Co-Kreation treffen auf berührende Geschichten aus der Praxis.  

«Für alle, die Beziehung nicht nur verstehen, sondern leben wollen.»

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Raphael Fässler wirkt als Therapeut, Coach und Speaker in seiner eigenen Praxis «flowinyou» für ganzheitliche Therapie in Brunnen SZ. Der ehemalige Leistungssportler (Ski Alpin, Juniorenweltmeister) versteht es, Schicksalsschläge, Beschwerden oder Schmerzen nicht als Problem zu sehen, sondern das Geschenk für Wachstum dahinter wahrzunehmen.

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