Zeit für einen Therapeutenwechsel? 7 Indizien, die dafür sprechen
Nicht jede Therapie ist zielführend, nicht jeder Therapeut das passende Gegenüber. Erkennen Sie, wann es Zeit ist, die Zusammenarbeit zu überdenken.

Wesentlich für eine gute Psychotherapie ist ein solide aufgebautes Vertrauensverhältnis. Spüren Sie jedoch, dass sich der Boden unter Ihnen verschiebt, wird die Zusammenarbeit schwerer.
Kleine, oft unscheinbare Veränderungen signalisieren Ihnen: Jetzt ist ein Wechsel sinnvoll. Welche Signale das sind und wie Sie die erkennen, sagen wir Ihnen hier.
Ihre Sicht und Bedürfnisse werden ignoriert
Ihre Erfahrungen werden nicht ernst genommen: Wenn Sie sich nicht gehört fühlen oder für Sie wichtige Erlebnisse kleingeredet werden, fehlt die nötige Basis für Vertrauen. Das Gefühl, sich erklären oder verteidigen zu müssen, belastet und blockiert den Therapieerfolg.

Fehlende Fachkompetenz: Für spezifische Probleme brauchen Sie einen Therapeuten mit der passenden Qualifikation. Wenn Ihr Therapeut Ihre Symptome nicht richtig einschätzt oder wichtige Inhalte ignoriert, ist das ein Warnsignal.
Sie stehen nicht im Mittelpunkt: Die Therapie sollte sich um Ihre Bedürfnisse und Gefühle drehen. Wenn Ihr Therapeut hingegen seine eigene Geschichte einbringt oder in eine andere Richtung lenkt, sollten Sie sich ein neues Gegenüber suchen.
Warnzeichen im Umgang und Fortschritt
Ihr Therapeut gibt zu viele Ratschläge: Psychotherapie heisst nicht belehren, sondern begleiten. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Therapeut verfolgt eine eigene Agenda oder drängt zu bestimmten Entscheidungen, ist das keine unterstützende Grundlage.
Keine spürbaren Fortschritte: Die Behandlung braucht Zeit – doch wenn Sie nach Monaten keine Verbesserungen wahrnehmen, lohnt das Gespräch über Ziele und Methoden. Finden Sie keine zufriedenstellende Lösung, hilft möglicherweise ein neuer Blickwinkel.
Häufige Absagen oder Verspätungen: Verlässlichkeit zählt auch in der Therapie. Verschiebt Ihr Therapeut häufig Ihre Termine, kommt zu spät oder lässt sich gar entschuldigen, wissen Sie: Jetzt ist ein Therapeuten-Wechsel angesagt.
Klare Grenzen schützen den Prozess
Persönliche Grenzen werden überschritten: Zu einer professionellen Therapie gehört professionelle Distanz seitens des Therapeuten. Unangemessene Kontakte ausserhalb der Praxis, intime Kommentare oder Verletzungen der Schweigepflicht sind klare Warnzeichen für Sie, diese therapeutische Beziehung umgehend zu beenden.

Sprechen Sie nach Möglichkeit offen mit Ihrem Therapeuten und halten Sie Ihre Entscheidung in klaren Worten fest. Mit Blick auf ein neues Therapie-Verhältnis sollten Sie spätestens dann neu versuchen, Ihre eigenen Bedürfnisse klar zu benennen und ihnen eine mitteilbare Form zu geben, sei es in Schrift, Bild oder einem anderen Mittel Ihrer Wahl.
Stellen Sie einen Antrag auf Therapeutenwechsel bei Ihrer Krankenkasse. Ein neuer Therapeut kann frische Impulse bringen und Ihre Heilung effektiv unterstützen.