Giftcocktail im Essen: Unterschätzte Chemikalien in Lebensmitteln
Das Bewusstsein für den Stellenwert gesunder Ernährung wächst. Das Ausmass der Problematik in unseren Lebensmitteln wird jedoch nur langsam ersichtlich.

Sie denken, dass Sie genau wissen, was Sie essen? Leider gibt es einige toxische Stoffe, die heutzutage in fast allen Lebensmitteln versteckt sind und eine potenzielle Gefahr für unser aller Gesundheit darstellen.
Auch Ihre.
Die verborgenen Gefahren von Plastikweichmachern
In nahezu jedem Menschen können mittlerweile Spuren von Plastikrückständen gefunden werden.
Problematisch sind nach aktuellem Wissensstand vor allem Chemikalien wie Phthalate oder Bisphenole – auch Weichmacher genannt, weil sie Kunststoffe flexibler und haltbarer machen. Diese Stoffe stellen ernstzunehmende Risiken für unsere Gesundheit dar, selbst bei minimaler Aufnahme.
Deshalb haben Verbraucherschutzorganisationen in den letzten 25 Jahren verstärkt die Konzentration dieser Substanzen in Nahrungsmitteln und deren Verpackungen untersucht. Neue Tests zeigen erschreckende Ergebnisse: Bisphenole und Phthalate sind weiterhin Bestandteil viel zu vieler unserer Lebensmittel.
Erschütternde Erkenntnisse über Phthalate
Insbesondere Phthalate lassen die Alarmglocken schrillen: Fast in jedem getesteten Lebensmittel gab es Hinweise auf deren Präsenz, oft sogar in hohen Konzentrationen.

Dabei spielte es keine Rolle, welche Art von Verpackung verwendet wurde oder um welches spezifische Produkt es ging. Sie ahnen schon: Auch in Bio-Produkten sind hohe Mengen dieser Chemikalien nachgewiesen worden.
Wie kommen diese Chemikalien in unser Essen?
Bisherige Bemühungen, die Belastung durch diese Stoffe zu reduzieren, konzentrierten sich hauptsächlich auf Verpackungen. Heute wissen wir, dass Phthalate schon während des Produktionsprozesses in die Lebensmittel gelangen.
Verantwortlich dafür sind unter anderem Schläuche oder Förderbänder oder sogar Handschuhe aus Kunststoff.
Leider existieren kaum Vorschriften, die diese Chemikalien bei der Nahrungsmittelproduktion beschränken. Zudem besteht keine Pflicht für Hersteller, ihre Produkte auf diese Rückstände zu testen.
Leichter Rückgang von Bisphenol-A
Leicht anders zeigt sich die Situation bei der Substanz Bisphenol-A. Hier ist gegenüber früheren Messungen ein Rückgang festzustellen.
Das gilt als Zeichen dafür, dass zumindest bezüglich dieses Stoffs Fortschritte gemacht werden.
Was tun?
Neben den Regierungen sind Supermarkt- und Fast-Food-Ketten sowie Lebensmittelhersteller selbst gefordert, Bisphenole und Phthalate aus Verarbeitungsgeräten wie Verpackungen zu entfernen.

Aber auch jeder Einzelne kann etwas für seine Gesundheit tun. Vermeiden Sie hochverarbeitete Lebensmittel und kochen Sie wieder öfter selbst, am besten mit naturbelassenen Erzeugnissen.
Kaufen Sie, wo das möglich ist, Ihre Lebensmittel in wenig oder ganz ohne Verpackung. Und achten Sie auf die Entwicklungen im Verbraucherschutz: Denn kommt ein neues Zertifikat auf den Markt, hilft Ihnen das bei der richtigen Auswahl!