Wie Sie Ihre Schilddrüse natürlich unterstützen können
Die Schilddrüse erfüllt etliche Aufgaben. Da ist es nur folgerichtig, dass Erkrankungen daran grosse Auswirkungen haben können.
Die Diagnose einer Schilddrüsenerkrankung kann verunsichern und wirft die Frage auf, wie man durch den eigenen Lebensstil positiv einwirken kann.
Besonders die Ernährung steht dabei im Fokus. Viele erhoffen sich eine Besserung der Symptome oder eine Optimierung der Wirkung verschriebener Medikamente durch gezielte Nahrungsauswahl und Ergänzungsmittel.
Eine ausgewogene Ernährung zählt
Trotz zahlreicher Ratschläge im Internet gibt es keine speziellen Lebensmittel oder Supplements, mit denen man seine Schilddrüsenprobleme direkt behandeln könnte. Das Geheimnis liegt vielmehr in einer ausgewogenen Ernährungsweise.
Nach dem NHS Eatwell Guide sollte unser Speiseplan täglich fünf Portionen Obst und Gemüse umfassen. Ebenfalls sollten Vollkornprodukte auf dem Speiseplan nicht fehlen.
Milchprodukte bzw. deren Alternativen gehören zu einer ausgewogenen Ernährung. Das gilt auch für proteinreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Fisch oder Fleisch.
Wie hilfreich sind Supplements?
Vitamine und Mineralstoffe sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährungsweise, können aber bei massvollem Einsatz eine sinnvolle Ergänzungen darstellen. Zu beachten ist hierbei besonders Biotin (Vitamin B7), welches bei Überdosierung zu falschen Bluttestergebnissen führen kann.
Wenn Sie eine Unterfunktion der Schilddrüse haben und Levothyroxin einnehmen, sollten Sie kalziumreiche Produkte zeitversetzt einzunehmen, um Wechselwirkungen vorzubeugen.
Auf der anderen Seite legen Forschungsergebnisse nahe, dass L-Carnitin positive Effekte bei einer Überfunktion der Schilddrüse haben kann. Das liegt daran, dass die körpereigenen Carnitin-Speicher bei einer vorherrschenden Überfunktion der Schilddrüse vermindert werden.
Auf die richtige Dosierung kommt es an
Die wichtigste Regel bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln für Schilddrüsenpatienten: keine Selbstmedikation ohne ärztlichen Rat. Vor allem das Überschreiten einer empfohlenen Tagesdosis sollte niemals ohne Absprache vorgenommen werden.
Dafür ist Selen ein gutes Beispiel. Es ist an der Umwandlung von Thyroxin in Trijodthyronin beteiligt und ein Mangel daran kann zur Unterfunktion führen.
Auf der anderen Seite jedoch kann eine Überdosierung von Selen gefährlich werden. Neben Übelkeit und Erbrechen wurden auch Kammerflimmern oder Herzversagen beobachtet.
Was die Darmflora mit der Schilddrüse zu tun hat
Eine vielseitige Darmflora gilt zunehmend als Schlüssel zu guter Gesundheit, auch wenn ihre direkte Verbindung zur Schilddrüsenfunktion noch nicht erforscht ist. Interessanterweise zeigte sich in Studien mit Mäusen bereits ein deutlicher Zusammenhang zwischen bestimmten Darmbakterienarten und der Entwicklung von Morbus Basedow.
Das Gleiche gilt dann logischerweise für die endokrine Orbitopathie (EO). Denn diese Augenerkrankung taucht im Kontext zu Morbus Basedow auf.
Bestimmte Lebensmittel wie Kohl könnten theoretisch das Risiko für Kropfbildungen erhöhen. Ähnlich verhält es sich mit Soja-Produkten, bezogen auf Levothyroxin-Aufnahme, oder jodhaltigem Seetang, bezogen auf dessen potenzielle Überdosierung.