Hysterektomie - wenn die Gebärmutter entfernt werden muss
Eine Gebärmutterentfernung will gut überlegt sein – und ist doch manchmal der einzig mögliche Weg zur Heilung. Wir sagen, was dazu zu wissen ist.
Es ist ein Thema, das viele umtreibt, aber nur wenige offen ansprechen: wenn Gebärmutter entfernt und eine sogenannte Hysterektomie durchgeführt werden muss.
Verschiedenste Gründe können zu so einem Eingriff veranlassen, sie reichen von starken Schmerzen über Blutungsstörungen bis hin zu bösartigen Erkrankungen.
Steht so ein schwerer Schritt an – wie läuft das Ganze dann für die Betroffenen ab?
Wann kann eine Hysterektomie nötig werden?
Nicht jeder Unterleibsschmerz führt direkt in den OP-Saal. Eine Hysterektomie kommt dann infrage, wenn eine bestimmte Situation eingetreten ist.
Unkontrollierbare vaginale Blutungen zum Beispiel oder fortgeschrittene Endometriose können diesen Schritt nötig machen, auch ein gesenkter Uterus oder gutartige Tumore. Bevor die Entscheidung zur Gebärmutterentfernung wirklich fällt, werden jedoch meist alle anderen Behandlungsoptionen ausgeschöpft.
Krebsdiagnosen wiederum lassen einem manchmal gar keine Wahl. Hier kann eine radikale Entfernung lebensrettend sein.
Komplette oder partielle Hysterektomie
Eine Hysterektomie kann in unterschiedlichem Umfang durchgeführt werden, dabei wird zwischen kompletter und partieller Entfernung unterschieden. Wahlkriterien sind medizinische Notwendigkeit und der Zustand der Patientin – dieser bestimmt, welcher Ansatz für die Patientin am schonendsten ist.
Bei einer kompletten (oder «totalen») Hysterektomie werden sowohl die Gebärmutter als auch der Gebärmutterhals entfernt; bei der partiellen (oder: «subtotalen») Variante bleibt der Gebärmutterhals erhalten. Je nach Operation ist mit bestimmten physischen wie psychologischen Folgen zu rechnen.
Neben dem Umfang gibt es verschiedene Methoden des operativen Zugangs: abdominal (durch einen Schnitt im Unterbauch), vaginal oder laparoskopisch (auch bekannt als Schlüssellochmethode). Letztere verspricht in der Regel eine schnellere Genesung und weniger Narbenbildung.
Wenn der Roboter Hand anlegt
Innovative Techniken haben, neben den Körpern selbst, in der Medizin-Welt schon immer fasziniert – so auch bei Hysterektomien. Besonders hervorzuheben ist hierbei die roboterassistierte Chirurgie, welche höchste Präzision ermöglicht und das Risiko von Komplikationen deutlich mindert.
Ob diese Behandlung infrage kommt, ist immer individuell abzuwägen – viele Faktoren spielen zusammen für den Behandlungserfolg. Jeder chirurgische Eingriff birgt seine Risiken – dies gilt natürlich auch für Hysterektomien jeglicher Art.
Von Infektionen über Blutverlust bis hin zu möglichen Folgen wie einem veränderten Hormonhaushalt müssen alle Eventualitäten in Betracht gezogen werden. Und doch: Gerade für Frauen, die unter obengenannten Beschwerden leiden, kann eine Gebärmutterentfernung gleichbedeutend sein mit mehr Lebensqualität.
Vorbereitung und Ablauf: Was erwartet mich?
Bevor es losgeht, stehen Untersuchungen an: Bluttests, Urinproben und eventuell Darmspülungen bereiten auf den Tag X vor.
Der operative Zugang wird entsprechend Grund und Umfang des Eingriffs, im Optimalfall in Absprache mit dem behandelnden Arzt, gewählt und durchgeführt.
Anästhesiemethoden variieren zwischen Vollnarkose und regionaler Betäubung. Der Chirurg entfernt je nach Diagnose nur Teile der Gebärmutter oder nimmt zusätzliche Organe wie Eileiter und Ovarien heraus.
Nach dem Aufwachen: Der Weg zurück ins Leben
Wurde eine Operation durchgeführt – zwischen einer und drei Stunden –, beginnt die Erholung zunächst im Krankenhausbett.
Je nach Behandlungsverlauf geht es schnell wieder nach Hause: Hier gilt es Geduld mit sich selbst zu haben; vollständige Genesung braucht Zeit. Schon kleine Spaziergänge fördern die Heilung; schweres Heben sollte allerdings vermieden werden.
Bade-und Duschfreuden sind ebenso wie vorsichtiger Sport nach einigen Wochen wieder erlaubt. Auch die Sexualität muss keine Tabuzone bleiben – normalerweise steht intimem Beisammensein vier Wochen postoperativ nichts mehr im Weg.
Gefühlschaos postoperativ: Eine emotionale Achterbahnfahrt
Auf physischer Ebene endet mit einer Hysterektomie auch die Menstruation dauerhaft. Die körperlichen Anpassungen werden oft von starken Emotionsschwankungen begleitet.
Viele Frauen erleben Trauer um verlorene Körperfunktionen. Wo vor der Operation der Alltag von starken Schmerzen geprägt war, kommt nicht selten aber auch Erleichterung hinzu.
Komplikationen sind selten, doch möglich. Daher sollten Symptome wie Fieber und intensiver Schmerz sofort ärztlich abgeklärt werden.