Die häufigsten Ursachen für einen erhöhten Östrogenspiegel
Ein hoher Östrogenspiegel kann mühsame Auswirkungen haben. Doch was sind die Gründe dafür?
Ein Übermass an Östrogen kann verschiedene Ursachen haben. Wir beleuchten die fünf gängigsten Auslöser dieses Phänomens und erklären, wie diese zu einem Überschuss des weiblichen Sexualhormons führen können.
In unserer modernen Welt sind wir ständig Umweltgiften und Toxinen in der Nahrung ausgesetzt. Diese Substanzen müssen von der Leber verarbeitet werden – dem Organ, das auch für die Eliminierung von Östrogen zuständig ist.
Ist die Leber jedoch überlastet oder träge, hat sie Schwierigkeiten damit, Stoffe wie Östrogen neben den Umwelttoxinen zu verarbeiten. Dies kann dazu führen, dass der Entgiftungsprozess nur teilweise stattfindet und ein hoher Östrogenspiegel zurückbleibt.
Darm im Ungleichgewicht
Auch eine schlechte Darmfunktion kann zur Dominanz von Östrogen beitragen. Eine Dysbalance der Darmbakterien produziert ein Enzym namens Beta-Glucuronidase, welches das zur Ausscheidung vorgesehene Östrogen spaltet.
Dieses gespaltene Hormon wird wieder zum freien Radikal und ist nicht mehr wasserlöslich. Dadurch gelangt es aus dem Darm (einem wasserlöslichen Bereich) zurück in den Blutkreislauf (fettlöslich).
Dort wird es entweder erneut verarbeitet oder im Fett gespeichert.
Übergewicht und Östrogen
Adipositas oder ein besonders hoher Körperfettanteil kann ebenfalls zu erhöhten Östrogenspiegeln bei Männern und Frauen führen. Dies liegt daran, dass Zellen für die Umwandlung von zirkulierenden Androgenen (männlichen Sexualhormonen, unter anderem Testosteron) in Östrogen verantwortlich sind.
Fettgewebe ist die Hauptquelle von Östrogenen und hohen Östrogenspiegeln bei postmenopausalen Frauen und Männern mit bestimmten Gesundheitszuständen. Zu Letzteren gehören beispielsweise eine pulmonale Hypertonie (Bluthochdruck in der Lunge).
Hormonersatztherapie
Ein weiterer Grund für einen Überschuss an weiblichen Sexualhormonen kann das polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) sein. Abnormale Menstruationszyklen, eines der Hauptsymptome des PCOS, können eine Kettenreaktion auslösen, die letztendlich den Östrogenspiegel erhöht.
Auch exogene Hormonersatztherapien können den Gehalt an weiblichen Geschlechtshormonen im Körper ansteigen lassen. Das ist insbesondere der Fall, wenn zu viel Östrogen im Verhältnis zum Progesteron zugeführt wird.
Was Sie beachten sollten
Viele der Symptome eines Östrogenüberschusses sind nicht spezifisch und können auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Östrogenspiegel zu hoch ist, sollten Sie einen Arzt konsultieren.
Es gibt zwar Heimtests zur Messung von Hormonen, doch diese liefern nicht immer genaue Ergebnisse. Die Bestimmung des Östrogenspiegels ist komplex, da er im Verlauf des Menstruationszyklus variiert.
Ausserdem gibt es eine grosse Bandbreite dessen, was als normal gilt.