Alarmzeichen erkennen: Wenn Kinder seelisch leiden
Psychische Krankheiten bei Kindern sind auf dem Vormarsch. Wie Eltern die Anzeichen psychischer Leiden erkennen und was dann zu tun ist.
Psychische Erkrankungen treten nicht nur bei Erwachsenen auf, sondern auch bei Kindern. Allerdings können sich die Symptome anders äussern und sind für Eltern oft schwer zu erkennen.
Daher bleibt vielen betroffenen Kindern eine frühzeitige Hilfe verwehrt. Es ist wichtig, die Warnsignale einer psychischen Störung im Kindesalter zu kennen, um entsprechend handeln zu können.
Was bedeutet eigentlich «psychisch krank»?
Ganz allgemein betrachtet umfasst unsere mentale Gesundheit alle Aspekte unseres Denkens, Fühlens und Verhaltens. Eine psychische Erkrankung liegt vor, wenn bestimmte Muster oder Veränderungen in diesen Bereichen uns belasten oder unsere Handlungsfähigkeit einschränken.
Bei Kindern werden solche Zustände typischerweise durch Verzögerungen oder Änderungen in den Bereichen Denken, Sozialverhalten sowie der emotionalen Kontrolle definiert. Solche Probleme bereiten Kindern Kummer und wirken sich meist auf das Familienleben, den Freundeskreis und die Schule aus.
Hürden auf dem Weg zur Behandlung
Mentale Gesundheitsprobleme bei Heranwachsenden sind schwierig festzustellen. Das liegt daran, dass das typische Wachstum von Kindern einen Prozess darstellt, der ständigen Wandel beinhaltet.
Zudem hängen die Symptome einer Erkrankung oft vom Alter des Kindes ab. Gerade auch kleine Kinder können ihre Gefühle nicht immer ausdrücken oder gar erklären, warum sie sich auf eine bestimmte Weise verhalten.
Häufige seelische Leiden im Kindesalter
Zu den gängigen mentalen Gesundheitsproblemen bei Kindern gehören unter anderem Angstzustände und Zwangsstörungen.
Aber auch Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Autismus-Spektrum-Störungen, Essstörungen, Depression und andere affektive Störungen sowie posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) und Schizophrenie können schon bei Kindern auftreten.
Auf diese Warnsignale sollten Eltern achten
Alarmzeichen dafür, dass Ihr Kind möglicherweise an einer mentalen Gesundheitsstörung leidet sind: länger andauernde Traurigkeit, sozialer Rückzug, selbstverletzendes Verhalten oder Suizidgedanken/-äusserungen.
Ausserdem können Wutanfälle, starke Launenhaftigkeit, Veränderungen im Essverhalten, Gewichtsabnahme, Schlafprobleme und häufige Kopf- oder Bauchschmerzen auf eine psychische Störung hinweisen
Wie Eltern ihrem Kind helfen können
Falls Sie befürchten, dass Ihr Kind an einer psychischen Erkrankung leidet, sollten Sie sich zunächst an den behandelnden Kinderarzt wenden. Beschreiben Sie ihm die beobachteten Auffälligkeiten und sprechen Sie gegebenenfalls auch mit einem Vertrauenslehrer darüber.
Gemeinsam kann so ein geeigneter Behandlungsplan erstellt werden, damit es Ihrem Kind bald wieder besser geht. Ein solcher Plan kann unter anderem Psychotherapie (Gesprächs- oder Spieltherapie) und/oder Medikamente umfassen.