Chaotische Schlafgewohnheiten erhöhen Diabetes-Risiko drastisch
Regelmässiger Schlaf ist wichtig. Denn offenbar bringen unregelmässige Schlafgewohnheit ein erhöhtes Risiko mit sich, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Wenn die Schlafgewohnheiten von Nacht zu Nacht variieren, dann kann das nervig sein – und gefährlich. Eine neue Studie hat einen direkten Zusammenhang zwischen unregelmässigen Schlafmustern und einem signifikant erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes festgestellt.
Die Forschungsergebnisse: Wer sehr unregelmässig schläft, hat ein um 34 Prozent höheres Diabetesrisiko als jemand mit stabilen Schlafmustern.
Unterschätzte Gefahr des Typ-2-Diabetes
Typ-2-Diabetes zählt weltweit zu den zehn häufigsten Todesursachen und führt oft zur Behinderung. Experten prognostizieren sogar eine Verdoppelung der global betroffenen Personen auf 1,3 Milliarden bis zum Jahr 2050.
Für die entsprechende Studie wurden mehr als 84.000 Bewohner des Vereinigten Königreichs sieben Nächte lang mittels Beschleunigungsmessgeräten überwacht. Ein wenig vergleichbar mit Uhren, die Bewegungen registrieren.
Aufschlussreiche Resultate nach jahrelanger Beobachtungszeit
Mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren waren die Teilnehmer zunächst diabetesfrei. Innerhalb von etwa 7,5 Jahren verfolgten die Forscher die Entwicklung der Krankheit bei den Freiwilligen hauptsächlich durch medizinische Aufzeichnungen.
Die Erkenntnis: Personen, deren Schlafdauer sich jede Nacht um mehr als eine Stunde ändert, sind einem um 34 Prozent erhöhten Diabetesrisiko ausgesetzt.
Schlaf als unterschätzter Faktor
Dieser Zusammenhang zwischen unregelmässigem Schlaf und Diabetes war besonders ausgeprägt bei Menschen, die länger schliefen und ein geringeres genetisches Risiko für die Krankheit aufwiesen.
Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels – hoher Blutzucker ist ein typisches Merkmal von Diabetes. Schon lange weiss man: Mangelhafter Schlaf ist ein bedeutender Risikofaktor für Diabetes.
Weitere Untersuchungen notwendig
Trotz ihrer bahnbrechenden Ergebnisse weisen die Forscher auch auf einige Einschränkungen ihrer Studie hin. So wurden beispielsweise Informationen über den Lebensstil der Teilnehmer bis zu fünf Jahre vor Beginn der Beschleunigungsmesser-Studie gesammelt.
Ausserdem erfasst die siebentägige Schlafbewertung keine langfristigen Schlafmuster.
Ausblick: Verbesserung der Diabetes-Prävention
Die Studienteilnehmer waren zudem hauptsächlich älter, gesund und weiss. Demnach planen die Forscher nun, ihre Theorie an jüngeren Menschen und solchen mit unterschiedlichen ethnischen Hintergründen zu testen.
Dank der Erkenntnisse lässt sich die Diabetesprävention möglicherweise auf mehreren Ebenen verbessern. Allerdings ist offenbar weiterhin Forschungsarbeit notwendig, um den Mechanismus vollständig zu verstehen und die Ergebnisse in anderen Bevölkerungsgruppen zu bestätigen.