Chronische Harnwegsinfektionen – eine unsichtbare Plage

Janine Karrasch
Janine Karrasch

Chronische Harnwegsinfektionen sind eine weit verbreitete Erkrankung. Sie können jeden treffen und verursachen Schmerzen. So lassen sie sich behandeln.

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Chronische Harnwegsinfektionen sind weltweit ein häufiges Gesundheitsproblem. Vor allem Frauen sind betroffen. - Depositphotos

Chronische Harnwegsinfektionen (HWI) sind eine häufige und belastende Erkrankung, die viele Menschen betrifft. Die Infektionen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und erfordern oft eine umfassende Behandlung.

Diese Infektionen sind nicht nur unangenehm, sondern auch komplex in ihrer Entstehung und Behandlung.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über chronische Harnwegsinfektionen, von den Ursachen bis zu den Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist eine chronische HWI?

Eine chronische Harnwegsinfektion ist eine langanhaltende oder wiederkehrende Entzündung der Harnwege. Sie kann verschiedene Bereiche des Harnsystems betreffen, einschliesslich Blase, Harnröhre und Nieren.

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Die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen nimmt mit dem Alter zu. - Depositphotos

Im Gegensatz zu akuten Infektionen sind chronische Formen oft schwieriger zu behandeln. Sie entstehen in der Regel durch wiederholte bakterielle Infektionen oder andere zugrunde liegende Gesundheitsprobleme.

Dazu zählen Diabetes mellitus, der das Immunsystem schwächt und die Urinzusammensetzung verändert, sowie Nieren- und Blasensteine, die den Urinfluss behindern und Reizungen verursachen. Auch hormonelle Veränderungen, insbesondere nach der Menopause, erhöhen das Risiko für Infektionen, da die Schleimhaut anfälliger wird.

Diese verschiedenen Arten gibt es

Chronische Harnwegsinfektionen können in verschiedene Typen unterteilt werden, die sich in ihren Ursachen unterscheiden. Zu den häufigsten Formen zählen die rezidivierende Harnwegsinfektion und die interstitielle Zystitis.

Die rezidivierende Harnwegsinfektion tritt auf, wenn Sie mehr als dreimal im Jahr an Harnwegsinfekten leiden. Diese Form ist oft bakteriell bedingt.

Im Gegensatz dazu ist die interstitielle Zystitis eine chronische Erkrankung ohne bakterielle Infektion, die über Monate bestehen kann. Die Symptome sind oft subtiler und umfassen chronische Schmerzen sowie häufigen Harndrang, jedoch ohne dass es zu akuten Infektionen kommt.

Wer ist gefährdet? Risikofaktoren für chronische HWIs

Frauen sind aufgrund ihrer anatomischen Charakteristika besonders anfällig für Harnwegsinfektionen. Denn die kürzere Harnröhre erleichtert es Bakterien, zur Blase zu gelangen.

Zusätzlich haben Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder anatomischen Anomalien ein relativ höheres Risiko. Auch ältere Menschen und Frauen nach den Wechseljahren sind häufig betroffen.

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Wer eine Nierentransplantation hatte oder einen Katheter verwendet hat, kann anfälliger für HWIs sein. - Depositphotos

Bestimmte Lebensstilfaktoren wie unzureichende Flüssigkeitszufuhr oder mangelnde Hygiene begünstigen ebenfalls die Entstehung von HWIs. Diese Faktoren sollten bei der Prävention berücksichtigt werden.

So wird eine Infektion diagnostiziert

Die Diagnose beginnt mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung. Ihr Arzt fragt nach Symptomen und möglichen Risikofaktoren.

Urinuntersuchungen sind entscheidend, um Bakterien oder andere Anzeichen einer Infektion nachzuweisen. Bildgebende Verfahren können erforderlich sein, um strukturelle Probleme im Harntrakt auszuschliessen.

In einigen Fällen ist eine Zystoskopie notwendig, um die Blase direkt zu untersuchen. Diese Methode hilft, andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschliessen.

Diese Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung

Die Behandlung chronischer Harnwegsinfektionen kann Antibiotika einschliessen, um die Infektion zu bekämpfen. Oft werden auch Schmerzmittel verschrieben, um die Beschwerden zu lindern.

In schweren Fällen ist eine chirurgische Intervention erforderlich, um anatomische Probleme zu beheben.

Leben mit chronischer HWI: Tipps für den Alltag

Um das Risiko weiterer Infektionen zu minimieren, sollten Sie regelmässig viel Wasser trinken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft, Bakterien aus dem Harntrakt auszuspülen.

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Verzögern Sie nicht Ihren Toilettengang. Das Zurückhalten von Urin kann die Entstehung einer Harnwegsinfektion begünstigen. - Depositphotos

Hygienemassnahmen wie das richtige Abwischen nach dem Toilettengang sind ebenfalls wichtig. Ein Wischen von hinten nach vorne kann dazu führen, dass Bakterien vom Anus zur Harnröhre gelangen.

Stärken Sie auch Ihr Immunsystem durch eine ausgewogene Ernährung. Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Lachs und Makrele, sowie frisches Obst und Gemüse fördern die Gesundheit Ihrer Harnwege.

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