Geheimnisse des Stoffwechsels: Wie Ihr Körper tickt

Andrea Abrell
Andrea Abrell

Am 14.08.2024 - 15:31

Warum nehmen einige Menschen nicht zu, bei anderen aber zeigt sich schon ein Stück Torte sofort auf der Waage? Die Gründe dafür liegen in unserem Metabolismus.

Drei Generationen von Frauen.
Der Stoffwechsel arbeitet bei jedem Menschen anders und verändert sich mit dem Alter. - Depositphotos

Stellen Sie sich vor, in Ihrem Körper werkelt eine unsichtbare Fabrik, die rund um die Uhr arbeitet. Diese Fabrik sorgt dafür, dass Sie atmen können, Ihr Herz schlägt und Ihre Zellen sich erneuern.

Dieses Wunderwerk der Natur nennt man Stoffwechsel oder Metabolismus. Der Stoffwechsel ist ein komplexes Netzwerk aus chemischen Reaktionen, das dafür sorgt, dass wir leben und funktionieren können.

Die zwei Gesichter des Metabolismus

Zum einen gibt es den Abbau von Nährstoffen aus unserer Nahrung – Fachleute sprechen hier von Katabolismus. Zum anderen müssen ständig neue Zellen aufgebaut und beschädigte repariert werden – dieser Prozess heisst Anabolismus.

Diese beiden Prozesse sind eng miteinander verknüpft und sorgen gemeinsam dafür, dass unser Körper reibungslos funktioniert. Für all diese Vorgänge benötigt der Körper jedoch Energie.

Diese wiederum wird hauptsächlich aus unserer täglichen Nahrung gezogen. Jeder Mensch verbrennt Energie – im Ruhezustand ebenso wie bei körperlicher Aktivität, doch wovon hängt es ab, wie viel Energie wir tatsächlich verbrauchen?

Der persönliche Energieverbrauch

Ein Schlüsselbegriff ist hier der Grundumsatz, im Englischen «Basalmetabolic Rate» (BMR). Die BMR zeigt an, wie viel Energie der Körper im Ruhezustand benötigt.

Mann liegt auf Bett.
Auch wenn wir nichts tun, arbeitet unser Stoffwechsel. - Depositphotos

Dabei bedeutet Ruhezustand, dass wir sozusagen gar nichts tun. Nur die grundlegenden Funktionen wie Atmung oder Blutzirkulation werden bei der BMR zugrunde gelegt.

Interessanterweise macht dieser Grundumsatz den grössten Teil unseres täglichen Energiebedarfs aus. Die Werte liegen dabei zwischen 50 und 70 Prozent.

So nutzen Sie Ihren Metabolismus optimal

Neben dem Grundumsatz gibt es noch zwei weitere Komponenten des Gesamtenergieverbrauchs: die Thermogenese durch Nahrungsaufnahme und natürlich die körperliche Aktivität selbst.

Unter dem Begriff Thermogenese versteht man die Produktion von Wärme durch Stoffwechselaktivität. Diese Thermogenese entsteht in den Muskeln ebenso wie in der Leber und spielt eine wichtige Rolle, wenn man abnehmen möchte.

Die überschüssige Energie nämlich, die bei der Thermogenese als Wärme abgegeben wird, kann man sich zunutze machen. Sie beschleunigt den Stoffwechsel, der dann effektiver Fett verbrennen kann.

Metabolismus im Alter

Mit dem Älterwerden bemerken viele Menschen Veränderungen ihres Gewichts. Meistens nehmen sie zu.

Frau mit Hanteln.
Auch im Alter hilft Sport dabei, den Stoffwechsel auf Touren zu bringen. - Depositphotos

Für diese Gewichtszunahme gibt es zwei Gründe. Der Anteil an Muskelmasse nimmt ab und gleichzeitig wird weniger Energie verbrannt, weil der Stoffwechsel sich verlangsamt.

Allerdings zeigen etliche Studien, dass Sport dem altersbedingten Muskelschwund effektiv entgegenwirkt. Vor allem Krafttraining hat sich als ausgesprochen effektiv erwiesen.

Hormonelle Störungen und Stoffwechsel

Die Schilddrüse schüttet Hormone aus, die viele Stoffwechselprozesse regulieren, darunter auch den Energieverbrauch. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kommt es dazu, dass sich der Stoffwechsel verlangsamt.

Dieses wiederum bringt mit sich, dass nicht genügend Hormone freigesetzt werden, man nimmt zu. Eine angepasste Ernährung hilft jedoch dabei, diese Gewichtszunahme abzumildern.

Auch bei der Hashimoto-Thyreoiditis kommt es zu einer Gewichtszunahme. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine Unterfunktion, sondern um eine Entzündung der Schilddrüse.

Genetik und Metabolismus

Eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung entsteht, wenn Ihr Körper nicht genug von den Enzymen bildet, die für den Stoffwechsel erforderlich sind. Ursache dafür ist ein fehlerhaftes Gen, das die Enzymproduktion blockiert.

Vater und Tochter.
Nicht jeder Mensch verträgt Milch. Dabei ist Laktose-Intoleranz erblich. - Depositphotos

Zu den bekanntesten genetischen Stoffwechselstörungen gehören die Fruktose- und die Laktose-Intoleranz. Letztere tritt bisweilen auch nur temporär auf.

Beide Störungen lassen sich durch die richtige Ernährung und ärztliche Betreuung behandeln. Dann arbeitet der Stoffwechsel annähernd störungsfrei.

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