Studie: Sport senkt Sterberisiko bei Demenz deutlich
Das Risiko, an den Folgen von Demenz zu sterben, lässt sich durch regelmässige körperliche Aktivität um bis zu 30 Prozent reduzieren, fanden Forscher heraus.
Viele Industrienationen verzeichnen stark wachsende Fallzahlen bei neuen degenerativen Erkrankungen. Prognosen zeigen, dass dieser Trend in den nächsten Jahren zunehmen dürfte.
Händeringend suchen Forscher daher nach Medikamenten, Behandlungen und Therapieansätzen, um gegen das Schicksal Demenz anzukämpfen. Eine kürzlich im «British Journal of Sports Medicine» veröffentlichte Studie legt einen interessanten Zusammenhang offen:
Demnach haben alle Arten sportlicher Betätigung positive Effekte auf die Lebensqualität und Lebenserwartung nach einer Demenzdiagnose.
Sport: Ein unterschätztes Medikament
Die Studie selbst stammt aus Südkorea und basiert auf einer Auswertung von Daten der dortigen nationalen Gesundheitsversicherung. Die involvierten Forscher analysierten 60'252 Personen, bei denen zwischen 2010 und 2016 Demenz diagnostiziert wurde und die zwei Jahre vor und nach ihrer Diagnose Gesundheitschecks absolviert hatten.
Bisherige Forschungsarbeiten hatten bereits einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und einem geringeren Sterberisiko bei Menschen mit dieser Krankheit hergestellt. Allerdings war bis jetzt unklar, wie sich Effekte der körperlichen Betätigung genau gestalten:
beispielsweise, welche Auswirkungen es gibt, wenn Patienten erst nach der Diagnose körperlich aktiv werden und welche Unterschiede bei verschiedenen Trainingsformen auftreten beziehungsweise nachweisbar sind.
Auswirkungen von Sportart und -intensität auf die Lebenserwartung
Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass Personen mit Demenz ermutigt werden sollten, sportliche Aktivitäten beizubehalten oder neu anzufangen. Die Intensität des Trainings spielt dabei keine Rolle – selbst leichtes Training kann einen signifikanten Unterschied machen und die Lebenserwartung erhöhen.
Verglichen mit Inaktivität war das Beibehalten einer Trainingsroutine (3 bis 5 Einheiten pro Woche) mit einem um 29 Prozent verringerten Sterberisiko verbunden. Bei Sport mit leichter Intensität sank das Risiko sogar um bis zu 30 Prozent.
Selbst wenn Patienten erst nach der Diagnose mit dem Sport anfingen, beobachteten die Forscher ein Absinken des Sterberisikos um mindestens 20 Prozent. Bewegung lohnt sich also in jedem Fall, möchte man mehr Jahre von seinem Leben haben ...