Thrombose: Wie Ihre Venen zur tödlichen Falle werden können
Die tiefe Venenthrombose ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der oft unentdeckt bleibt und jährlich Tausende von Leben fordert. Über Symtpome und Behandlung...
Unser Körper ist eine faszinierende Maschinerie, aber manchmal gerät sie aus dem Gleichgewicht. Die heimtückische tiefe Venenthrombose entsteht, wenn sich das Blut verdickt und ein Gerinnsel tief in den Beinvenen formt.
Normalerweise helfen Wadenmuskeln dabei, das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurückzupumpen. Wenn jedoch etwas diesen Fluss verlangsamt – sei es eine Verletzung, Operation oder längere Inaktivität – kann dies die Bildung eines Gerinnsels begünstigen.
Diese Thrombose blockiert dann den Sauerstoff- und Blutfluss – mit potenziell schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen. Aber wie entstehen solche Gerinnsel überhaupt?
Die unerwartete Reise: Wenn Blutgerinnsel wandern
Unser Blut enthält Plättchen und sogenannte Gerinnungsfaktoren. Bei einer Verletzung kleben diese Plättchen zusammen.
Sie bilden mithilfe der Gerinnungsfaktoren einen Netz-ähnlichen Pfropfen, um die Wunde zu verschliessen – eine lebenswichtige Funktion. Doch wenn dieses System fehlgeleitet ist, können ernsthafte Probleme auftreten.
In manchen Fällen kann ein Gerinnsel sogar auf Wanderschaft gehen und sich in den Lungen festsetzen. Dieses Phänomen wird als Lungenembolie bezeichnet und endet im schlimmsten Fall tödlich.
Stummer Schrei: Symptome einer tiefen Venenthrombose
Symptome einer TVT sind oft unspezifisch und betreffen in der Regel nur ein Bein. Dazu gehören Schmerzen im Unterschenkel oder Oberschenkel sowie geschwollene Knöchel und Füsse.
Die Haut kann warm sein und ihre Farbe ändern (rot, blass oder blau). In seltenen Fällen treten diese Symptome auch im Arm oder Bauch auf – je nachdem, wo das Gerinnsel sitzt.
Melden Sie sich sofort beim Arzt, wenn sie solche Anzeichen bemerken. Eine Ultraschalluntersuchung kann Aufschluss geben, ob es sich um eine Thrombose handelt.
Risikofaktor Leben: Wer ist besonders gefährdet?
Einige Menschen sind anfälliger für TVT als andere. Risikofaktoren sind unter anderem Herzerkrankungen, Übergewicht, Rauchen oder eine familiäre Vorgeschichte von Thrombosen oder Schlaganfällen in jungen Jahren.
Auch bestimmte Medikamente sowie Erkrankungen wie Krebs oder Herzinsuffizienz erhöhen das Risiko. Ebenso wie grössere Operationen, Verletzungen, Schwangerschaft und Dehydration.
Reise ins Ungewisse: Langes Sitzen und TVT
Auch nach langen Reisen mit Flugzeug, Auto oder Zug kommt es oft zur TVT. Um dies zu vermeiden, tragen Sie am besten während der Fahrt lockere Kleidung.
Trinken Sie zudem viel Wasser, stehen regelmässig auf und bewegen sich. Bereits einfache Bein- und Fussübungen alle paar Stunden helfen.
Falls Sie bereits ein erhöhtes Risiko für TVT haben, sprechen Sie vor einer langen Reise mit Ihrem Arzt über mögliche Vorsichtsmassnahmen wie Kompressionsstrümpfe oder Medikamente zur Blutverdünnung.
Die Rettung in der Medizin: Diagnose und Behandlung
Glücklicherweise gibt es heute effektive Methoden zur Früherkennung einer TVT. Ultraschalluntersuchungen, Bluttests oder eine Computertomografie helfen, das Gerinnsel rechtzeitig zu erkennen.
Die Hauptbehandlung bei einer diagnostizierten TVT sind blutverdünnende Medikamente, die mindestens sechs Wochen lang eingenommen werden müssen. In einigen Fällen kann das Gerinnsel auch mechanisch entfernt werden.
Nach einer TVT ist es in jedem Fall wichtig, weitere Thrombosen zu verhindern. Dazu gehört unter anderem das Aufgeben des Rauchens und eine gesunde Ernährung zur Gewichtskontrolle.