Depression versus bipolare Störung: Wo liegen die Unterschiede?

Laura Martin
Laura Martin

Depression und bipolare Störung: Beide psychischen Erkrankungen teilen sich Merkmale. Aber auch wesentliche Unterschiede, die sie zu Herausforderungen machen.

Patientin beim Psychiater
Es ist wichtig, Diagnosen bei psychischen Erkrankungen richtig zu stellen. - Depositphotos

Zwei der am häufigsten diagnostizierten psychischen Erkrankungen sind die Depression und die bipolare Störung. Sie haben viele Gemeinsamkeiten, doch was sie voneinander trennt, ist entscheidend für eine wirksame Behandlung.

Hauptunterschied der Krankheiten

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Zuständen liegt in den manischen oder hypomanischen Episoden. Diese treten bei Menschen mit bipolarer Störung auf, nicht jedoch bei einer reinen Depression.

Während depressive Phasen durch tiefe Traurigkeit und Interessenverlust gekennzeichnet sind, zeichnen sich manische Episoden durch extreme Hochs aus.

Symptome zur Unterscheidung

Menschen mit depressiver Verstimmung leiden unter anhaltenden Gefühlen von Traurigkeit oder Angstzuständen. Auch ein Mangel an Interesse an Aktivitäten kann ein Symptom sein, genauso wie signifikanter Gewichtsverlust bzw.-gewinn ohne Diätversuche.

Mann traurig, zerweifelt
Depressionen zeichnen sich durch eine tiefe Traurigkeit aus. - Depositphotos

Schlaflosigkeit oder übermässiger Schlaf, Ruhelosigkeit oder Reizbarkeit und wiederkehrende Gedanken an den Tod oder Selbstmord sind ebenfalls Merkmale.

Bipolare Störung: zwischen depressiv und manisch

Im Gegensatz dazu erleben Menschen mit bipolarer Störung sowohl depressive als auch manische Episoden. Während der Manie haben sie ein übertriebenes Hochgefühl, sprechen sehr schnell und springen von einem Gedanken zum nächsten.

Sie benötigen weniger Schlaf und können sich in aggressives Verhalten verstricken.

Bipolare Depression: Begriff unter dem Mikroskop

Eine «bipolare Depression» bezeichnet speziell die depressive Phase einer bipolaren Störung. Diese Unterscheidung zu verstehen, ist wichtig.

Einige Antidepressiva bei Personen mit bipolarer Störung sind möglicherweise nicht geeignet und können sogar manische Episoden auslösen. Die Behandlungsansätze für Depression und bipolare Störung unterscheiden sich entsprechend der jeweiligen Natur dieser Zustände.

Behandlungsmethoden: Spezifisch für jede Erkrankung

Bei der Behandlung von Depressionen wird häufig eine Kombination aus Antidepressiva und Psychotherapie eingesetzt. Für die bipolare Störung gibt es ebenfalls verschiedene Medikamente zur Kontrolle von depressiven, hypomanischen oder manischen Episoden.

Frau mit Maske, zwei Gesichter
Manisch-depressive Menschen sind von Stimmungsschwankungen betroffen. - Depositphotos

Zusätzlich kann eine Vielzahl psychotherapeutischer Ansätze hilfreich sein. Neben kognitiver Verhaltenstherapie bieten Familien- oder Paar-Therapien oft Unterstützung im Umgang mit den emotionalen Belastungen durch extreme Gefühlsschwankungen.

Selbsthilfe: Strategien zur Bewältigung beider Zustände

Unabhängig von der spezifischen Diagnose gibt es Selbsthilfestrategien, die sowohl bei Depressionen als auch bei bipolarer Störung hilfreich sind. Dazu gehören das Einhalten von Routinen, der Aufbau eines Unterstützungsnetzes und das Vermeiden von Alkohol und Drogen.

Auch körperliche Aktivität, gesunder Schlaf und eine ausgewogene Ernährung können dazu beitragen, die Symptome zu lindern. Darüber hinaus kann die Praxis der Achtsamkeit durch Meditation oder Yoga Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

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