Der Zusammenhang zwischen körperlicher und mentaler Gesundheit
Mens sana in corpore sano – wie Studien zeigen, lagen die alten Römer mit diesem Sprichwort tatsächlich goldrichtig.
Eigentlich wussten wir es alle, doch nun ist es wissenschaftlich offiziell bestätigt: Für eine optimale Gesundheit sind Körper und Geist aufeinander angewiesen.
Das fanden Forscherteams des University College London, der University of Melbourne und der University of Cambridge heraus. Die Ergebnisse ihrer bahnbrechenden Untersuchungen wurden im renommierten «Nature Mental Health»-Journal veröffentlicht.
So kam es zu den Ergebnissen
Um ein so grundlegendes Phänomen zu beweisen, bedarf es Daten – vieler Daten. Daher begnügten sich die Wissenschaftler nicht mit einer klein angelegten Studie mit einigen 100 Teilnehmenden.
Stattdessen werteten sie Untersuchungsergebnisse von mehr als 18'000 Personen aus. Bei rund 10'300 der Probanden lag eine psychische Krankheit vor – darunter Depression, Angstzustände, Schizophrenie oder bipolare Störung.
Die Studie gilt auch deshalb als zuverlässig, da zahlreiche weitere Faktoren berücksichtigt wurden: Schlafqualität, Ernährungsweise, Bewegungslevel, Rauchen und Alkoholkonsum – das machte extrem genaue Analysen möglich.
Krankes Organ = Depressive Stimmung?
Als besonders erstaunlich gilt, dass die Datenerhebung erstmals zeigt, wie Probleme mit Organen und mentale Folgeerscheinungen zusammenhängen.
Laut Forschern stehen kranke Organe in direktem Zusammenhang mit deutlich erhöhten Depressionswerten.
Die Auswirkungen und Folgesymptome seien dabei aber sehr unterschiedlich, da mentale und körperliche Gesundheit auf unterschiedlichste Weisen zusammenspielen.
Das Gehirn: Der Schlüssel zur mentalen Gesundheit?
Ausserdem erlaubt die Studie ein besseres Verständnis der Bedeutung der Gehirn-Organ-Verbindung. Wenn wir körperlich nicht gesund sind, fühlen wir uns nicht nur schlecht:
Auf Dauer kann es auch zu negativen, strukturellen Veränderungen im Gehirn kommen. Damit scheint klar belegt, dass körperliche Krankheiten Auslöser für Depressionen oder andere mentale Probleme sein können.
Abschliessend wiesen die Forscher darauf hin, dass die Erkenntnisse zukünftig auch dazu eingesetzt werden können, Präventionsmassnahmen effektiver zu gestalten.